Die peinliche Posse rund um Michel Friedman ging in die nächste Runde. Wie die FAZ berichtet, kam es zu der von PEN (“Poets, Essayists, Novelists”) geplanten Versammlung auf dem Marktplatz in Klütz (unzensuriert berichtete).
Es existieren keine “Störer“
Hintergrund ist die Absage eines teuren Friedman-Auftritts im örtlichen Literaturhaus. Nachdem in den Mainstream-Medien das Märchen verbreitet worden war, Rechtsradikale und Hamas-Anhänger könnten etwas gegen den Friedman-Auftritt haben und diesen stören, trat sogar der Klützer Bürgermeister zurück (!). Nur: Diese angeblich befürchteten Störer gab es nicht, und bei der PEN-Veranstaltung, wo Friedman letztlich auftrat und eine Rede hielt, tauchte auch niemand auf, um zu stören.
Die Wahrheit ist, dass der abgesagte Auftritt Friedmans im Literaturhaus einfach zu teuer gewesen wäre. Davon war jedoch auf der gegen die Auftritts-Absage gerichteten Versammlung kein Wort zu vernehmen. Auch in dem FAZ-Artikel liest man nichts darüber. Dabei wäre das ganze Problem recht einfach zu lösen: Friedman müsste nur kostenlos im Literaturhaus auftreten. Wenn der Auftritt für ihn so wichtig ist und es gilt, “die Demokratie” zu schützen, könnte er es ja auch umsonst tun.
Eine seltsame Demokratie-Show
Aber nein. Stattdessen wurde auch auf der Kundgebung das Märchen von der “Demokratie”, die man verteidigen müsse, gesponnen. Friedman hatte kein Verständnis dafür, dass sich ein Bürgermeister in die Programmplanung eines Literaturhauses einmische. “Die Zeiten sind doch vorbei, dachte ich”, sagte er. Ja, die Zeiten wo man viel Geld für Auftritte von ehemaligen Fernsehmoderatoren hat, sind dank der desaströsen Wirtschaftspolitik der letzten Jahre wirklich vorbei. und wenn die Kosten für einen solchen Auftritt bei einer kleinen Gemeinde hängenbleiben, hat der Bürgermeister sehr wohl das Recht, sich einzumischen. Aber das meinte Friedman natürlich nicht. Entweder weiß er wirklich nicht, dass der Auftritt aus finanziellen Gründen abgesagt worden war, oder er blendet es bewusst aus, weil es nicht ins Narrativ passt.
In dasselbe Horn blies die Autorin Thea Dorn. Im Rahmen ihrer Funktion als PEN-Berlin-Sprecherin verkündete sie: “Danke, Klütz, ich habe heute begriffen, wie Demokratie gehen kann!” Sie habe laut der FAZ in ihrem gesamten Leben noch nicht erlebt, “dass ein paar hundert Leute auf einem Marktplatz stehen, fast zwei Stunden lang”. Tatsächlich, möchte man da fragen. Sie will in 56 Jahren noch nie erlebt haben, dass Gruppen von Menschen auf einem Marktplatz diskutieren?
Wo war die Diskussion?
Dann lobte sie, dass man bereit sei, miteinander zu diskutieren, und dass “es auch manchmal ruppiger im Ton wird, ja, dass man sich streitet, aber alles in allem hochzivilisiert miteinander umgeht”. Man habe noch nicht die Lösung gefunden. Aber das gehöre zur Demokratie. “Aber Demokratie ist kein Lieferservice.” Nur: Von irgendeinem ruppigen Umgangston oder gar verschiedenen aufeinander treffenden Meinungen hatte die FAZ nichts berichtet. Dort heißt es: “Einige Kundgebungsteilnehmer äußerten die Auffassung, der Literaturhausleiter hätte auf der Einladung Friedmans bestehen müssen. Er habe kein Rückgrat gezeigt. Jetzt stehe Klütz in einer Ecke, in die man nicht gehöre. Die Stadt sei weltoffen, machten mehrere klar, die sich während der Veranstaltung auf dem Marktplatz zu Wort meldeten.”
Kurz gesagt: Es war eine Kundgebung, bei der sich Linke gegenseitig auf die Schultern klopften und einander recht gaben. Das ist offensichtlich das, was Leute wie Thea Dorn unter “Demokratie” verstehen: Linke, die mit anderen Linken reden und sich höchstens im Grad ihrer “Weltoffenheit” zu überbieten versuchen. Zumindest, solange keine nicht-linken Meinungen auftreten.