Dass eine Österreicherin im ORF das Versagen der Verlierer-Ampel in der Asyl-Politik offen anprangern durfte, nämlich in der Sendung „Stöckl live“, war einigermaßen überraschend. Doch am Ende ihrer Wortmeldung zeigte das Staatsfernsehen dann wieder sein wahres Gesicht.
Bitterer Beigeschmack
Nachdem die mutige Dame harte Tatsachen von sich gegeben hatte, ging weder die Moderatorin Barbara Stöckl auf das Gesagte ein, noch gab es Raum zur Diskussion. Im Gegenteil: Stöckl bat daraufhin die Migrationsexpertin Judith Kohlberger, die Sendung abzurunden. Das erweckte bei den Zuschauern einen bitteren Beigeschmack.
“Ich verurteile die Politik”
Dabei hätte es viel zu diskutieren gegeben, nachdem sich die Frau aus dem Publikum kein Blatt vor den Mund genommen hatte: „Ich verurteile keine Flüchtlinge, ich verurteile unsere Politik, die da wieder versagt hat“, stellte sie von vornherein klar, um mit Fakten nachzulegen: „70 Prozent der Menschen in den Justizvollzugsanstalten haben Migrationshintergrund, die 10- bis 14-jährigen Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund haben sich 2020 verdoppelt“.
“Wer fragt hier nach Menschlichkeit?”
Emotional wurde sie, als sie über die Opfer von Migrantengewalt sprach:
Wer fragt denn nach der Menschlichkeit bei den Menschen, bei den Polizisten, die niedergestochen und niedergeschossen wurden, bei den Mädchen, die vergewaltigt wurden, wer fragt bei den Menschen nach, die sich ihr Leben hier nicht mehr leisten können, wer fragt hier nach Traumaverarbeitung?
Keine Attentate bei Flüchtlingen des Jugoslawienkriegs
Sie könne sich nicht erinnern, dass nach dem Jugoslawienkrieg oder als italienische Gastarbeiter kamen, Betonklötze vor Christkindlmärkten gebraucht wurden, dass man Angst haben musste, dass ein Auto in einen Markt hineinfährt oder dass Volksfeste abgesagt wurden.