In Oppeln thront in der Franziskuskirche das oberschlesische Wappen.

19. September 2025 / 19:03 Uhr

Burschenschafter fördern deutsche Muttersprache bei schlesischer Jugend

In Klagenfurt trafen sich Schüler aus Oberschlesien mit Kärntner Jugendlichen zu einem Austauschprojekt, das Sprachförderung, Kultur und europäische Verständigung verband. Organisiert wurde die Begegnung vom Volkstumsverein der Deutschen Burschenschaft (DB), der damit ein starkes Signal für den gefährdeten Deutschunterricht in Schlesien gesetzt hat.

Deutsche Sprache in Schlesien unter Druck

Die Lage für die deutsche Minderheit in Polen hat sich zuletzt deutlich verschärft, wie etwa der Deutschlandfunk berichtete: Die polnische Regierung kürzte die Mittel für den muttersprachlichen Unterricht um ein Drittel. Statt wie bisher drei Wochenstunden kann nur noch eine Stunde pro Woche finanziert werden. Für viele Lehrkräfte bedeutet das, dass sie den Beruf wechseln mussten. Um den Kontakt zur deutschen Sprache lebendig zu halten, lud die Deutsche Burschenschaft Schüler der Schule im oberschlesischen Goslawitz nach Kärnten ein, wie das Freilich Magazin berichtet. Der Obmann des Volkstumsvereins der DB, MR Dr. Bruno Burchhart, veranstaltete ein breit gefächertes Programm von kulturellen Aktivitäten wie Konzerten und Vorträgen bis hin zu Sport und Spiel in der Seenlandschaft – mit dem erklärten Ziel, Freundschaften zu fördern und das gemeinsame Band innerhalb der deutschen Sprachgemeinschaft erlebbar zu machen.

Burschenschaft seit jeher für Volkstumsarbeit

Schon seit ihrer Gründung 1815 in Jena sehen sich die Burschenschaften als politische und kulturelle Bewegung, die den Einheitsgedanken des deutschsprachigen Kulturkreises unabhängig von Staatsgrenzen förderten. Nach Gebietsabtretungen und Massenvertreibungen von Deutschen nach den Weltkriegen setzt sich diese Arbeit bis heute auch außerhalb der Bundesrepublik und Österreich fort. So gibt es zahlreiche Partnerschaften zu den deutschsprachigen Minderheiten oder ihren Nachkommen in den Gebieten des ehemaligen Ostpreußens, Ungarns und des früheren Jugoslawiens. In Oberschlesien im heutigen Polen lebt heute eine deutsche Sprachgemeinschaft von noch immer etwa 50.000 Menschen.

Politische Rolle in Vergangenheit und Gegenwart

Burschenschaften hatten in der deutschen Geschichte immer wieder einen starken politischen Einfluss: Im 19. Jahrhundert standen sie für den Kampf um nationale Einheit und demokratische Reformen, im Kaiserreich und in der Weimarer Republik waren viele ihrer Mitglieder gesellschaftlich prägend. Heute stehen sie nicht selten im Spannungsfeld zwischen Traditionspflege, studentischer Kultur und politischer Auseinandersetzung. Während linksliberalen Kritikern pauschal die “Männerbünde” schon von der internen Struktur her ein Dorn im Auge sind, zeigen bis heute zahlreiche Parlamentsabgeordnete als Burschenschafter, dass sie mit ihren Grundideen die Tagespolitik mitprägen. Projekte wie die Sprachförderung für die deutsche Minderheit in Schlesien zeigen, wie sie aber auch ungebunden von Parteistrukturen bis heute anerkannte Anliegen praktisch unterstützen.

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