Ein Großteil des Warentransportes erfolgt in Europa über den Lkw-Fernverkehr. Dem will die EU nun mit fragwürdigen Klima-Restriktionen das Leben schwer machen.

18. September 2025 / 07:39 Uhr

EU-Verordnung zwingt Lkw-Anhänger zu CO₂-Reduktion – Branche schlägt Alarm

Eine neue EU-Regelung sorgt in der Transportwirtschaft für heftige Diskussionen: Wie die Bild berichtet, müssen künftig auch Lkw-Anhänger, die weder Motor noch Auspuff besitzen, ihren CO₂-Ausstoß reduzieren. Ab 2030 drohen der Branche hohe Strafzahlungen, wenn die vorgegebenen Ziele nicht erreicht werden. Führende Hersteller schlagen Alarm, warnen vor Standortverlagerungen ins Ausland und sehen mehr als 70.000 Arbeitsplätze in Gefahr.

Anhänger auch ohne Motor unter CO₂-Verdacht

Seit 1. Juli 2024 gilt die EU-Verordnung (EU) 2024/1610. Sie schreibt erstmals verbindliche Reduktionsziele auch für Lkw-Anhänger vor. Grundlage für die Berechnung ist das Computerprogramm VECTO, das Einsparungen über Parameter wie Gewicht oder Bauhöhe simuliert. Was technisch sinnvoll klingt, könnte in der Praxis zu paradoxen Effekten führen: Weniger Ladevolumen würde mehr Leerfahrten nach sich ziehen, am Ende könnten zusätzliche Touren sogar mehr CO₂ verursachen. “EU-Irrsinn pur”, urteilen Branchenvertreter, die nun vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.

Massive Mehrkosten und drohende Werksschließungen

Schon heute müssen Hersteller für jedes Fahrzeug einen “Carbon-Footprint” berechnen und melden. Ab 2030 könnten Strafzahlungen von 4.250 Euro pro Gramm CO₂ pro Tonne/Kilometer fällig werden – eine Summe, die Lkw-Anhänger um bis zu 40 Prozent verteuern könnte. “Unsere Hochrechnungen alleine für das Unternehmen Krone kommen aktuell auf Strafzahlungen von circa 140 Millionen Euro, sollten wir die Ziele um nur 2,5 Prozent verfehlen”, erklärte Gero Schulze Isfort, Chef von Krone Commercial Vehicles und Sprecher der klagenden Unternehmen, gegenüber Bild. Bleibe die Verordnung unverändert, sei eine Fertigung in Deutschland und der EU nicht mehr wirtschaftlich.

Warnung vor weiterer Deindustrialisierung

Die acht führenden Hersteller fordern daher die Abschaffung des VECTO-Programms und realistische Regeln, die echten Klimaschutz ermöglichen. Ihre Kritik: Die Verordnung zerstöre Wirtschaft und Jobs, ohne einen ökologischen Nutzen zu bringen. Statt CO₂ einzusparen, könnte sie das Gegenteil bewirken – mehr Lkw auf den Straßen und steigende Emissionen. Sollte Brüssel an der Regelung festhalten, droht nicht nur eine Verlagerung der Produktion ins Ausland, sondern auch ein schwerer Schlag für die europäische Nutzfahrzeugindustrie insgesamt.

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