Die Zahl der Firmenpleiten in Österreich steuert 2025 auf ein neues Rekordhoch zu. Nach Berechnungen des Kreditschutzverbands KSV1870 könnten heuer rund 7.000 Unternehmen Insolvenz anmelden, so viele wie noch nie zuvor. Zum Vergleich: 2024 waren es 6.587, im Jahr davor 5.380, was dem langjährigen Durchschnitt entsprach.
Alle Sektoren betroffen
Allein in den ersten drei Quartalen mussten bundesweit bereits 5.110 Betriebe mit insgesamt 15.200 Beschäftigten aufgeben. Besonders betroffen sind der Handel, der Bausektor sowie Beherbergung und Gastronomie. Auch Gewerbe und Industrie leiden unter der Insolvenzwelle.
921 Insolvenzen im Handel
Laut KSV-Statistik stieg die Zahl der Insolvenzen im Handel seit Jahresbeginn um zehn Prozent auf 921 Fälle. Der Sommer brachte hier keine Entspannung. Am Bau war die Zahl der Pleiten leicht rückläufig (minus drei Prozent), während Hotellerie und Gastronomie mit 603 Fällen auf dem Niveau des Vorjahres bleiben.
Auch deutsche Wirtschaft in der Krise
Unternehmen leiden unter gestiegenen Energie- und Personalkosten, Zöllen der USA, der schwachen deutschen Konjunktur sowie der schlechten Konsumstimmung in Österreich. Viele Haushalte sparen lieber Geld, falls vorhanden, als es auszugeben. Damit droht der Wirtschaft ein drittes Rezessionsjahr in Folge.
Sogar für die Insolvenz zu arm
Rund 1.800 Betriebe hatten in den ersten neun Monaten nicht einmal genug finanzielle Mittel, um ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Da die erforderlichen 4.000 Euro für die Gerichtskosten fehlten, mussten diese Unternehmen sofort schließen und alle Beschäftigten entlassen. Die bisher größte Pleite des Jahres betrifft die Signa Prime Capital Invest GmbH mit Verbindlichkeiten in Höhe von 870 Millionen Euro.