Die SPD hat bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen herbe Verluste hinnehmen müssen. Lediglich in Großstädten wie Duisburg rechnet man noch damit, dass sie den Oberbürgermeister stellt. Doch auch dort ist ihr die AfD dicht auf den Fersen.

15. September 2025 / 18:20 Uhr

Bürgermeister gibt zu: SPD ist keine Arbeiterpartei mehr

Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hat vorgegeben, an die Bundespartei zu appellieren, ihre ehemaligen Kernwähler wieder in den Fokus zu nehmen. Die traditionellen SPD-Wähler seien “die, die hart arbeiten und morgens früh aufstehen”, behauptete er gegenüber der Bild-Zeitung. Aktuell seien die Prioritäten völlig falsch gesetzt.

AfD hat sich bei Wahl verdoppelt

“Ich bin Mitglied der Partei der Arbeit geworden, bin für soziale Gerechtigkeit. Ich habe keine Lust, verarscht und beschissen zu werden”, ärgerte sich Link scheinbar. Doch genau das passiere aktuell. Etwas am Kurs der SPD scheine “nicht zu passen”. Während die Bundespartei um Rückhalt bei ihren Wählern ringen muss, darf sich Duisburgs Oberbürgermeister im Wahlkampf um seinen Posten über ein erstes gutes Ergebnis freuen. Mit 46 Prozent der Stimmen geht es für ihn in die Stichwahl gegen AfD-Kontrahenten Carsten Groß, der im ersten Wahlgang auf 19,7 Prozent kam. Die AfD hat damit ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl 2020 in etwa verdoppelt, während die SPD in ganz NRW 2,2 Prozent verloren hat.

Sein vergleichsweise “gutes Ergebnis in harten Zeiten” erklärt sich der Sozialdemokrat mit seiner Politik in der nordrhein-westfälischen Stadt. So behauptet er, hart gegen Sozialbetrug vorzugehen und spricht angeblich Klartext beim Thema Migration.

Duisburg soll “offen und vielfältig” bleiben

Die Frage ist jedoch, wie viel von dem, was er der Bild gegenüber äußerte, ist nur Wahlkampfgerede à la Friedrich Merz? Wir kennen diese Taktik schließlich bereits; man lässt hie und da ein paar markige und durchaus wahre Worte fallen, nur folgen diesen Worten nach der Wahl dann keine Taten. Oberbürgermeister Link hatte viele Jahre Zeit, die Probleme in Duisburg zu lösen, aber die zahlreichen Missstände sind alle noch da. Aber immerhin sind seine Worte ein klares Eingeständnis, dass die SPD aufgehört hat, eine Arbeiterpartei zu sein.

Nur gewinnt man bei Link schnell den Eindruck, dass er so redet, wie es in das Medium, mit dem er spricht, gerade hineinpasst. Wahrscheinlich will er so möglichst viele Wähler hereinlegen. Wie sonst sind einerseits seine harten Worte gegenüber der Bild und andererseits seine üblichen linken Floskeln bei der Rheinischen Post zu erklären. Dort meinte er: “Ich werde dafür sorgen, dass Duisburg offen, vielfältig und demokratisch bleibt.” Damit ist eigentlich alles gesagt.

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