Eine aktuelle Umfrage des Lazarsfeld-Instituts im Auftrag von Oe24 offenbart nicht nur den dramatischen Vertrauensverlust der Österreicher in die SPÖ, sondern zeigt einmal mehr, dass die Verlierer-Ampel keine Mehrheit mehr bei den Wählern hat.
Kontinuierlicher Abwärtstrend
Der aktuelle Umfragewert markiert einen historischen Tiefpunkt für die ehemalige Arbeiterpartei. Mit einem Zustimmungswert von lediglich 18 Prozent erreicht die SPÖ ihren niedrigsten Stand seit Beginn der regelmäßigen Erhebungen durch das Lazarsfeld-Institut im Jänner 2021.
Die Ursachen werden sowohl in politischen Fehlentscheidungen als auch im fehlenden Rückhalt für den Parteichef gesehen. Vorsitzender und Vizekanzler Andreas Babler wird schon lange als Belastung wahrgenommen.
Parteichef Babler unter Druck
In der Kanzlerpräferenz kommt Babler lediglich auf elf Prozent, während ihm nur 22 Prozent der Befragten ein gewisses Vertrauen aussprechen. Damit rangiert er gemeinsam mit Leonore Gewessler am unteren Ende der Vertrauensreihung unter den Parteivorsitzenden.
Auch Neos und ÖVP verlieren an weiter an Zustimmung
Nicht nur die SPÖ, sondern auch ihre Koalitionspartner müssen in dieser Umfrage Einbußen hinnehmen. Die ÖVP kommt mit Parteichef Christian Stocker auf 21 Prozent – ein Rückgang um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Wahlergebnis vom September 2024. Auch Stocker kann als amtierender Kanzler keine nennenswerten Sympathiewerte generieren; lediglich 13 Prozent würden ihn direkt wählen.
Die Neos erreichen mit acht Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis seit Einstieg in die Bundesregierung. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger schneidet in der Direktwahlpräferenz sogar noch schwächer ab und bleibt mit sieben Prozent hinter dem ohnehin bescheidenen Parteiwert zurück.
FPÖ auf Rekordkurs
Im Gegensatz dazu befindet sich die FPÖ weiterhin im Aufwind: Mit einem Zustimmungswert von 36 Prozent nähert sie sich ihrem bisherigen Rekordergebnis vom Jänner dieses Jahres an. Besonders auffällig ist die Dominanz ihres Vorsitzenden Herbert Kickl in der Kanzlerfrage: Mit aktuell 27 Prozent Zustimmung liegt er deutlich vor allen anderen Kandidaten.
Grüne sammeln linke Stimmen ein
Auch die Grünen können mit elf Prozent einen Vorsprung gegenüber den Neos verbuchen und setzen damit ein Zeichen ihrer relativen Stabilität innerhalb des gesellschaftspolitisch linken Spektrums.
Keine Mehrheit mehr bei Neuwahl
Nach aktuellen Umfragen kämen ÖVP, SPÖ und Neos gemeinsam nur noch auf 91 Mandate – eines zu wenig für eine Regierungsbildung. Im derzeitigen Nationalrat verfügen diese drei Parteien noch über komfortable 110 Sitze.