Das Justizministerium von Anna Sporrer hat zwar zwei Pressesprecher und einen Pressereferenten, trotzdem muss der Steuerzahler für externe Medienprofis zahlen.

9. September 2025 / 13:54 Uhr

SPÖ-Ministerium zahlt erneut tausende Euro an Wiener Agentur für “Medientraining”

Die Wiener Agentur Bettertogether erhielt auch im zweiten Quartal 2025 Aufträge von SPÖ-geführten Ministerien. Laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung an FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz beauftragte SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer die Agentur am 1. April 2025 für ein “Medientraining”, das bereits am 2. April durchgeführt wurde. Die Kosten beliefen sich auf 4.704 Euro brutto.

Agentur erhält teure Aufträge

Bereits im ersten Monat der roten Regierungsbeteiligung hatte Bettertogether Aufträge im Gesamtwert von 31.202,40 Euro erhalten, allesamt von SPÖ-Ministerien. Prominentes Beispiel war, wie berichtet, ebenfalls ein sogenanntes “Medientraining” für Vizekanzler Andreas Babler vor einer ORF-Pressestunde für stolze 5.760 Euro. Auch Parteifreundin und Sozialministerin Korinna Schumann setzte auf Dienstleistungen der Agentur.

Der rote Filz ist überall

Die Agentur wird teilweise von Personen geführt, die zuvor für die SPÖ tätig waren. So war die 25-prozentige Eigentümerin und Co-Geschäftsführerin früher Kommunikationschefin der SPÖ. Außerdem war die heutige Pressesprecherin Bablers zwischen Juni 2021 und November 2022 als “Senior Consultant” bei Bettertogether beschäftigt.

Ministerium hat keine Presse-Kompetenz

Ausgeschrieben war der Sporrer-Auftrag nicht: “Der Auftrag war mangels eigener fachspezifischer Expertise notwendig und wurde aufgrund der Höhe des Entgelts direkt vergeben”, teilte das Ministerium mit. Heißt konkret: Trotz zwei Pressesprechern und einem Pressereferenten hat Sporrers Ressort keine “fachspezifische Expertise” im Pressebereich, und der Steuerzahler darf die teuren externen Aufträge zahlen.

Auch Schnedlitz kann das nicht nachvollziehen:

Es ist einfach beschämend und zeigt, was der SPÖ wichtig ist. Es geht nicht darum, die Nöte der Menschen zu lindern, es geht den Genossen einzig darum, dass ihre Parteifreunde die Taschen gefüllt bekommen. Besonders tragisch ist aus meiner Sicht, dass auch die Justizministerin bei diesem Spiel ungeniert mitmacht. Sie sollte eigentlich den Rechtsstaat schützen und gegen solche Freunderlwirtschaft vorgehen. Wenn Ministerin Sporrer als Justizministerin aber ebenso ungeniert agiert wie ihr Obergenosse und das künftig eventuell sogar weiter ausufert, wo soll man dann künftig in unserem Rechtsstaat zum Beispiel gegen Korruption oder anderer möglicher Vergehen vorgehen, wenn es auch bei der Justizministerin allem Anschein nach keine Berührungsängste mit fragwürdigen Aufträgen an “Freunderln” gibt? Rein hypothetisch gefragt: Würde dann etwa die Justiz gegen die eigenen Ministerinnen und Minister aktiv werden?


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