Die Zahl der Einbürgerungen in Österreich ist im ersten Halbjahr 2025 gestiegen. Laut Statistik Austria erhielten von Jänner bis Juni 11.665 Migranten den österreichischen Pass – ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Nachkommen von NS-Opfern prägen Statistik
Anders als gewohnt, gibt es heuer einen Einbürgerungsgrund, der in den vergangenen Jahren seltener war: Den größten Anteil machten mit 4.352 Fällen (das sind 37,3 Prozent) die Nachfahren von Opfern des Nationalsozialismus aus. Diese Möglichkeit besteht seit September 2020, ohne dass Betroffene ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben müssen. Die meisten davon haben mit Österreich eher weniger zu tun – denn sie leben im Ausland, vor allem in Israel und den USA.
Zuwachs bei Syrern, Türken und Afghanen
Neben dieser Gruppe wurden 7.313 Personen aus anderen Gründen eingebürgert, fast alle mit Wohnsitz in Österreich. Besonders stark vertreten waren dabei – wenig überraschend – Syrer (1.247), dazu 808 Türken und 558 Afghanen. Damit stiegen die Einbürgerungen in diesen drei Gruppen am deutlichsten an.
Frauen und Kinder stark vertreten
Die Hälfte der neuen „Österreicher“ sind Frauen (5.858). Knapp ein Drittel sogar minderjährig (3.788 Personen). Gerade einmal ein gutes Fünftel (2.470) wurde überhaupt in Österreich geboren.
Bundesländer-Vergleich: Burgenland Spitzenreiter
Regional betrachtet gab es deutliche Unterschiede: Während das Burgenland (+25,9 Prozent), Vorarlberg (+23,2 Prozent) und Tirol (+19,9 Prozent) deutlich mehr Staatsbürgerschaften hergeschenkt haben als bisher, ging die Zahl der Einbürgerungen in Kärnten um 17,8 Prozent zurück.
Rechtsanspruch als Hauptgrund
Mehr als drei Viertel der Einbürgerungen erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruchs. Dazu zählt unter anderem ein mindestens sechsjähriger Aufenthalt in Österreich, eine Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin, politische Verfolgung (die bekanntermaßen weit ausgelegt wird), Deutschkenntnisse sowie der Nachweis nachhaltiger Integration.