Während die Österreicher immer länger auf Arzttermine warten und im ländlichen Raum Hausärzte Mangelware sind, verkauft die SPÖ eine Telefon-Hotline und teure Digitalisierungsprojekte als „großen Wurf“ im Gesundheitswesen. Für den freiheitlichen Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak sind die von SPÖ-Staatssekretärin im Sozialministerium, Ulrike Königsberger-Ludwig, präsentierten Pläne gegen den Ärztemangel nicht zielführend und nichts anderes als ein durchschaubares Ablenkungsmanöver von jahrzehntelangem eigenen Versagen.
Hotline 1450 wird zum “Gesundheitsnavi”
Königsberger-Ludwig hatte im APA-Interview den Ausbau der Hotline 1450 unter dem Namen “Gesundheitsnavi”, den Ausbau der Primärversorgungseinheiten und die Schaffung von multidisziplinären Facharzt-Zentren angekündigt, zudem soll es in Zukunft mehr Medizin-Studienplätz geben.
SPÖ erkennt die Probleme junger Ärzte nicht
Junge Mediziner würden das System nicht verlassen, weil es zu wenige Hotlines gäbe, sondern weil sie unter einem Wust an Bürokratie ersticken, schlecht bezahlt werden und immer weniger Zeit für ihre Patienten bleibt, meinte hingegen Kaniak. Anstatt die wirklichen Ursachen anzugehen, erfinde die SPÖ neue Verwaltungsstrukturen, während die Versorgung am Land zusammen brechen würde.
Aufnahmeprüfung für Medizinstudium verfehlt sein Ziel
Auch der Zugang zum Medizinstudium ist für Kaniak ein zentrales Problem. Der derzeitige Test sage kaum etwas über die Eignung für den Arztberuf aus, produziere aber Akademiker, die anschließend vom System abgeschreckt würden. Politisch motivierte Eingriffe, wie Frauenquoten würden das Problem zusätzlich verschärfen.
FPÖ hat konkrete Vorschläge
Die FPÖ hat hingegen andere Ideen: Der „6-Punkte-Plan“ der FPÖ soll sofort umsetzbare Maßnahmen bieten. Vorgesehen ist die Stärkung der Versorgung im ländlichen Raum, die ehrliche Evaluierung des Personalbedarfs, echte finanzielle Anreize und faire Überstundenabgeltung, sowie radikale Entbürokratisierung, Weiterbeschäftigung erfahrener Ärzte, und eine sinnvolle Einbindung der Wahlärzte ins Kassensystem.
Echte Reformen statt Placebos
Es brauche einen völlig reformierten „Österreichischen Strukturplan Gesundheit“, statt der Placebo-Politik, die von der sozialdemokratischen Gesundheits-Staatssekretärin betrieben wird, findet Kaniak:
Was bleibt ist ein weiteres Lückenstopfen wie bisher. Österreich benötigt jedoch eine grundlegende Strukturreform des Gesundheitswesens. Die einseitige Subventionierung der Primärversorgungszentren diskriminiert jene niedergelassenen Ärzte, die ihre Ordinationen alleine betreiben und am Ende der eigenen Leistungsfähigkeit die medizinische Versorgung zum überwiegenden Großteil im Land aufrechterhalten.
Einheitspartei blockiert weiterhin Reformen
Auch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) müsse gezwungen werden, bundesweit einheitliche und attraktive Kassenverträge anzubieten. Doch die langjährigen Forderungen der FPÖ wird von der Einheitspartei weiterhin blockiert, wie der Nationalratsabgeordnete betont:
Um das finanzieren zu können, braucht es echte Reformen innerhalb der ÖGK. Die Pläne und Konzepte sind bekannt, wir Freiheitliche haben die ersten Schritte getan, die grünen Gesundheitsminister mitsamt der ÖVP haben die Reform jedoch wissentlich und vorsätzlich sabotiert.