Während die USA diplomatische Gesten zur Beilegung des Ukraine-Kriegs setzen, spielt Brüssel den starken Mann.

14. August 2025 / 21:02 Uhr

Zwei Welten treffen aufeinander: USA lockern, EU verschärft Sanktionen

Während in Alaska die Vorbereitungen für den Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg laufen, könnte der Kursunterschied zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union deutlicher kaum sein.

Signale für Gesprächsbereitschaft

Washington setzt gezielt Sanktionen aus, um die Anreise russischer Teilnehmer zu den Gesprächen zu ermöglichen. Die Aussetzung gilt nur für den Zeitraum bis zum 20. August und ausschließlich für Aktivitäten rund um das Treffen. Blockiertes Eigentum wird nicht freigegeben – dennoch ist das Signal klar: Die USA setzen auf Gesprächsbereitschaft und diplomatische Beweglichkeit. Trump lobt öffentlich die Bemühungen seiner Regierung, den Ukraine-Krieg zu beenden, und deutet Sicherheitsgarantien für Kiew an.

EU auf Konfrontationskurs

Die EU hingegen bleibt auf Konfrontationskurs. In Brüssel arbeitet man gerade am 19. Sanktionspaket gegen Moskau und will es im September verabschieden. Außenbeauftragte Kaja Kallas stellt klar: Zugeständnisse an Russland kommen ohne einen „vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand“ nicht in Frage. Der Druck auf Moskau soll weiter steigen – trotz teils massiver wirtschaftlicher Belastungen für die Mitgliedsstaaten.

Schuss ins Knie

Diese Belastungen sind inzwischen deutlich messbar. Europas Energiepreise sind infolge der Selbstbeschränkung von günstigen Gasimporten aus Russland so hoch, dass die Industrie im Wettbewerb nicht mehr mithalten kann. Die russischen Gegensanktionen treffen Europa hart, etwa die Landwirtschaft: Obst- und Gemüseproduzenten, Viehhalter und Lebensmittelindustrie leiden unter Absatzverlusten, allein oberösterreichische Gemüsebauern mussten hunderte Tonnen Kraut vernichten.

Nutzloses Druckmittel

Ökonomen warnen, dass Russland mit den europäischen Sanktionen nicht entscheidend geschwächt werde. Vielmehr profitiere China von günstigeren Rohstoffpreisen, während verarbeitete Produkte über Umwege – und zu viel höheren Preisen – wieder nach Europa gelangen. Symbolpolitik auf Kosten der strategischen Interessen Europas.

Der Alaska-Gipfel dürfte damit nicht nur ein Test für die Chancen eines Waffenstillstands werden, sondern auch ein Spiegelbild der Fähigkeit, Konflikte zu lösen: Engstirnigkeit und Verbohrtheit diesseits und Diplomatie und Flexibilität jenseits des großen Teichs.

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