Auch nach 100 Tagen genießt die Koalition aus CDU/CSU und SPD kaum Vertrauen in der Bevölkerung und wird immer unbeliebter. Laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer sinkt die Zustimmung zu den Regierungsparteien und CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz auf Tiefstwerte. Freuen kann sich hingegen die AfD: Sie erreicht 26 Prozent und liegt damit souverän auf Platz eins.
AfD bleibt stabil, Union verliert
Die Union fällt in der Sonntagsfrage auf 24 Prozent – den niedrigsten Wert seit Ende April. Damit liegt sie weiter hinter der AfD, die im Trendbarometer bereits im April auf 26 Prozent gekommen war und diesen Wert seither hält. Die SPD stagniert bei 13 Prozent und teilt sich damit den dritten Platz mit den Grünen, die um einen Punkt auf ebenfalls 13 Prozent zulegen. Die Linkspartei verliert einen Punkt und kommt auf elf Prozent. FDP (drei), BSW (vier) und sonstige Parteien (sechs Prozent) bleiben unverändert.
Geringste Zustimmung für Merz seit Bundestagswahl
Nur noch 29 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit von Kanzler Merz zufrieden – ein Minus von drei Punkten und sogar der schlechteste Wert seit seiner Wahl im Mai. Die Unzufriedenheit steigt weiter auf bedrohliche 67 Prozent. Auch unter Anhängern der Union können Merz immer weniger so wirklich gut leiden: 72 Prozent bewerten seine Arbeit positiv, das sind gleich vier Punkte weniger als in der Vorwoche. Unter SPD-Anhängern ist der Kanzler ebenfalls unbeliebt, hier überwiegt die Unzufriedenheit mit 60 Prozent, AfD-Anhänger lehnen den Kanzler wenig überraschend fast geschlossen ab (95 Prozent).
Nur noch 19 Prozent der Deutschen trauen der CDU/CSU zu, die gewaltigen Probleme des Landes zu lösen. Das ist ein Minus von einem Punkt. Die AfD gewinnt hingegen an Vertrauen und steigert sich auf zwölf Prozent, die Regierungspartei (!) SPD auf gerade einmal sieben Prozent. Den weitgehend unbedeutenden Oppositionsparteien Grünen und Linken sprechen jeweils fünf Prozent Kompetenz zu. Die Hälfte der Befragten hält keine Partei für ausreichend kompetent.
Deutsche bleiben pessimistisch
Lediglich 14 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, der niedrigste Wert des gesamten Jahres. 62 Prozent erwarten sogar eine Verschlechterung, 22 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Situation aus.
Sogar Ampel-Regierung hatte mehr Vertrauen
Mit 52 Prozent glaubt nur knapp mehr als die Hälfte, dass die Große Koalition (die mit lediglich 52 Prozent der Mandate im Bundestag eigentlich alles andere als groß ist) bis zum Ende der Legislaturperiode 2029 halten wird. 43 Prozent erwarten ein vorzeitiges Ende. Besonders skeptisch sind AfD-Anhänger (74 Prozent), während CDU/CSU-Anhänger zu 81 Prozent an den Fortbestand der Koalition glauben.
Damit schaffen Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) beinahe Historisches: Bereits die außerordentlich unbeliebte Ampel-Regierung aus SPD, FDP und Grünen genoss mehr Vertrauen in der Bevölkerung. Im September 2024 glaubten noch 60 Prozent an ein Durchhalten der Koalition bis zum Ende der Amtszeit.