Der linke Theaterregisseur Claus Peymann und der Extremsportler Felix Baumgartner sind in dieser Woche verstorben. Doch nur einer von ihnen wird offiziell betrauert – und das mit auffälliger Einhelligkeit.
Politische Trauer nur für Peymann
Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) ließen keinen Zweifel an der vermeintlichen Größe Peymanns. Zu Baumgartner hingegen verloren sie kein Wort. Auch Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) äußerte sich nicht zum Tod des bekannten Salzburgers.
Worte des Mitgefühls nur von der FPÖ
Nur zwei Sportlandesräte fanden Worte der Anteilnahme: Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) drückte auf Instagram ihre Trauer aus und würdigte Baumgartner als „Visionär, Motivator, Vorbild“. Niederösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter und Sportlandesrat Udo Landbauer (ebenfalls FPÖ) sprach sein tiefstes Mitgefühl aus, nannte Baumgartner einen „großen Sportsmann, Patriot und Vorreiter“. FPÖ-Obmann Herbert Kickl und weitere freiheitliche Spitzenpolitiker bekundeten ebenfalls ihr Mitgefühl mit den Hinterbliebenen – damit war Kickl auch der einzige Parteichef im Parlament, der sich öffentlich äußerte.
Spott in sozialen Medien, Schweigen der Politik
Der am Mittwoch verstorbene Peymann hatte hingegen sogar einst dem ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar einen Praktikumsplatz als Bühnentechniker beim Berliner Ensemble angeboten und sich auch zu dessen politischen Standpunkten bekannt. Sogar für die Zahnbehandlungen der in Stuttgart-Stammheim inhaftierten RAF-Terroristin Gudrun Ensslin hatte er Geld gesammelt.
Über den Tod Baumgartners wurde hingegen viel Spott von linken Aktivisten in den sozialen Medien verbreitet. Baumgartner hatte auch etwas viel Schlimmeres als Peymann getan: Er hatte den Zeitgeist kritisiert – offenbar zu viel für die Systemparteien, die nun zum Tod des Ausnahmesportlers konsequent schweigen. Nicht geschwiegen, sondern sogar noch post mortem nachgetreten hatten einige Medien wie der ORF – wie berichtet, hielt man Baumgartner sogar nach seinem Tod noch seine mainstreamkritischen Aussagen vor.
