Blankes Entsetzen herrscht in der ukrainischen Führung nach der Eroberung der Siedlung Schewtschenko durch russische Truppen am vergangenen Donnerstag. Denn mit dem Fall des Dorfes hat Russland die Kontrolle über eine der größten Lagerstätten von Lithium in Europa gewonnen.
Ukrainische Armee kämpft Rückzugsgefechte
Seit Monaten befindet sich die russische Armee praktisch an der gesamten Front in der Ost-Ukraine im Vormarsch. Tägliche Gebietsverluste der ukrainischen Armee gehören mittlerweile zum Kriegsalltag. Wie eine Bombe schlug allerdings die Meldung ein, dass die im Oblast Donezk gelegene Siedlung nach tagelangen Kämpfen von Truppen der russischen 57. motorisierten Brigade vollständig besetzt wurde. Selbst unter dem Einsatz starker Kampfverbände konnte die Ukraine die Niederlage nicht verhindern.
Ukraine verzeichnet herbe Gebietsverluste
Mit dem Fall der Siedlung, die nur noch aus Ruinen besteht, ist der ukrainischen Armee nicht nur ein wichtiger logistischer Knotenpunkt verloren gegangen, sondern auch ein etwa 40 Hektar großes Gelände, auf dem sich ein bedeutendes Lithiumvorkommen befindet. Schätzungen gehen davon aus, dass dort 13,8 Millionen Tonnen lithiumhaltiges Erz mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1,5 Prozent Lithiumoxid der seltenen Erde lagern.
Keine Rohstoffe für USA
Ein Verlust, der die ukrainische Führung bis ins Mark treffen dürfte, sind es doch die reichen Rohstoffvorkommen, die Inhalt eines Geschäfts der Ukraine mit den USA waren. Von Russland in Donezk eingesetzte Beamte verkündeten bereits, dass das Lithiumfeld erschlossen werde, sobald es die Situation erlaube.
Erst vor kurzem hatten russische Streitkräfte bereits das Lithium-Vorkommen Balka Kruta in der Region Saporischschja, etwa 30 Kilometer nördlich der Stadt Berdjansk, erobert.
Kiew protestiert
Wütende Proteste kommen indes aus Kiew, wo man darauf beharrt, dass sich die Ressource weiterhin im Eigentum der Ukraine und ihrer internationalen Partner befinde. Die Regierung forderte verschärfte Sanktionen gegen alle Unternehmen, die sich an einem möglichen „Rohstoffraub“ beteiligen würden.