Am 20. Mai 2025 wurde von den Mitgliedstaaten der 78. Weltgesundheitsversammlung der sogenannte WHO-Pandemievertrag angenommen. Kritiker werfen der supranationalen Organisation vor, nun in die souveränen Entscheidungen jedes Landes eingreifen zu können.
Elf Staaten enthielten sich
Deshalb haben sich elf Staaten bei der Abstimmung über das Abkommen enthalten, während 124 zustimmten. Die USA und Argentinien waren davor schon aus der WHO ausgetreten.
Das Pandemieabkommen tritt in Kraft, wenn mindestens 60 Mitgliedsstaaten es ratifizieren. Unter den Enthaltungen war auch das südamerikanische Land Paraguay.
Unklare Machtbefugnisse
Paraguay kritisierte die fehlende Klarheit über die Finanzierung und die Rolle der Länder im Abkommen, also die Machtfrage: Wer entscheidet im Falle einer „Pandemie“, die WHO oder die demokratisch legitimierte Regierung eines Landes?
„Angenommen, das Virus oder der Erreger tritt hier auf, dann ist dieser Teil im Vertrag nicht klar definiert. Rechtlich ist das unklar, und auch die Verteilungsgerechtigkeit für den Fall, dass später eine Behandlung verfügbar wird, ist nicht gewährleistet“, kritisierte der stellvertretende Gesundheitsminister José Ortellado.
„Gebranntes Kind scheut das Feuer“
Er und die Direktorin für Gesundheitsüberwachung, Andrea Ojeda, haben nun bekanntgegeben, dass Paraguay das Pandemieabkommen weiterhin nicht unterzeichnen werde.
Die Ablehnung basiert auch auf den Erfahrungen aus der Corona-„Pandemie“. Damals hätten die globale Corona-Politik weder Solidarität noch Gerechtigkeit aufgewiesen. „Obwohl wir das Geld hatten, gab es Länder, die die Lieferung von Ausrüstung eingeschränkt haben,“ so Ortellado.
Souveränität entscheidend
Wichtig ist dem Land, Herr über die Gesundheitspolitik zu bleiben. Der Direktor der Gesundheitsüberwachung dazu im Vorfeld:
Wir befolgen technische und wissenschaftliche Richtlinien, aber wir haben auch unsere medizinischen Gesellschaften und unsere Forscher, unsere Gesundheitsexperten, die nationale Entscheidungen treffen.