FPÖ-Chef Herbert Kickl bezichtigte am Landesparteitag der FPÖ-Oberösterreich in Linz, wo Manfred Haimbuchner mit 92,8 Prozent der Stimmen als Obmann bestätigt wurde, die ÖVP der Lüge.
Bei den Koalitionsverhandlungen mit den Schwarzen, sagte Kickl, habe ÖVP-Chef Christian Stocker alle wichtigen Ministerien wie Innen- und Verteidigungsministerium für die ÖVP haben wollen – und zwar mit der Begründung, dass dies der Wunsch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen wäre. „Das war unehrlich“, meinte der FPÖ-Chef, denn Van der Bellen habe dies nie gefordert.
„Größter Wahnsinn, den ich je erlebt habe“
Kickl wunderte sich zudem, dass die ÖVP Österreich plötzlich durch ein mögliches Defizitverfahren an die Europäische Union ausliefern wolle. In den Verhandlungen mit der FPÖ wäre die ÖVP noch vehement dagegen gewesen. Dass sich ÖVP-Kanzler Stocker nun auch der europäischen Aufrüstungspolitik angeschlossen habe, bezeichnete Kickl „als den größten Wahnsinn, den ich je erlebt habe“.
„Gespaltene Persönlichkeit“
Erstmals überhaupt attackierte der blaue Frontmann den früheren FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache. Dieser habe Kickl zunächst als Verräter bezeichnet, da er in die Verhandlungen mit der ÖVP einstieg, dann habe er ihn stur genannt, weil selbige scheiterten. Kickl attestierte Strache daher eine “gespaltene Persönlichkeit“.
Haimbuchner will Historisches schaffen
Viel Lob gab es dagegen für Manfred Haimbuchner, der nicht nur seit 2010 an der Spitze der Landespartei steht, sondern als Landeshauptmann-Stellvertreter (seit 2016) von ÖVP-Landeschef Thomas Stelzer hervorragende Arbeit mache. Entgegen dem Trend gelang es der konservativen Regierung in Oberösterreich, als einziges Bundesland ein Budget-Plus zu erwirtschaften. Für die Landtagswahl 2027 versprach Haimbuchner, „Historisches zu schaffen“.