FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker fragt SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler, wie es zusammenpasst, dass er zwar ein TV-Trash-Format kritisiert, gleichzeitig aber Bewunderer des Rappers RAF Camora ist.
Kritik an ATV-Serie “Das Geschäft mit der Liebe”
Unzensuriert hatte berichtet, dass der Privatsender ATV in Zukunft nur noch das senden darf, was dem SPÖ-Chef und Florian Klenk vom Falter gefällt. Beide hatten die Sendung „Das Geschäft mit der Liebe“ scharf kritisiert. Nicht nur das: Babler hatte die Geschäftsführer der SevenOne-Gruppe, zu der neben ATV auch Puls4 und Puls24 gehören, zum Rapport einbestellt. Und siehe da: Die Herrschaften gingen in die Knie, nahmen die Sendung vorerst aus dem Programm. Wohl auch, weil sie befürchten mussten, vom künftigen Medienminister Babler keine Förderung mehr zu erhalten. Schließlich hat ATV in den vergangenen zehn Jahren 14 Millionen Euro Steuergeld kassiert.
Den Menschen einen Spiegel vorhalten
Insider behaupten, dass es in der SevenOne-Gruppe seither ziemlich rund geht und es Diskussionen gibt, lebensnahe Formate überhaupt nicht mehr auf den Bildschirm zu bringen. Interessant: Babler hatte in einem Interview gemeint, dass sein Lieblings-Theaterstück „Heldenplatz“ von Thomas Bernhard sei, weil den Menschen ein Spiegel vorgehalten werde. Dass den Zuschauern auch mit TV-Trash-Formaten ein Spiegel vorgehalten wird, stört den SPÖ-Chef aber.
Babler bekennt sich als RAF-Camora-Fan
Nun wirft auch FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker dem SPÖ-Vizekanzler „Doppelmoral“ vor. In einem offenen Brief an Babler fragt Ecker:
Sind Ihnen Frauenfeindlichkeit und sexuelle Gewalt eigentlich egal, Herr Vizekanzler?
Der SPÖ-Chef hat nämlich auf eine Frage der Kronen Zeitung, ob er lieber den Rapper RAF Camora oder Andreas Gabalier höre, mit Camora geantwortet. Babler zeigte sich auch von seinem Aufstieg beeindruckt und freute sich darüber, dass er ihn schon live gesehen und jetzt beim “Amadeus Award” auch kennenlernen durfte.
Texte strotzen vor Frauenverachtung
Ecker zeigte sich von dieser Aussage schockiert:
Ich habe mir die Texte dieses Rappers durchgelesen, an manchen Stellen strotzen sie nur so vor Frauenverachtung und sexueller Gewalt. Wie können Sie, Herr Babler, einerseits gegen eine TV-Sendung so entschlossen vorgehen und andererseits „Fanboy“ von einem Musiker sein, der in manchen seiner Songs derart abschätzig über Frauen spricht?
“Wichse ihr in die Fresse…”
Ecker verzichtete in ihrem offenen Brief auf das Wiedergeben von Zitaten in den Liedern von RAF Camora, „weil das wirklich teilweise unterste Schublade ist“. Das übernahm heute, Sonntag, die Kronen Zeitung, die folgende Textzeile des Sängers im Song „Mörder“ als Beispiel für sexuelle Gewalt veröffentlichte:
Na, klar, gibt es Sex, weil ich parshippe jetzt. Knall‘ sie einfach in der Parklücke weg. Wichse ihr in die Fresse und frag‘ sie, wie‘s schmeckt.