2014 war es im ukrainischen Odessa zu Ausschreitungen zwischen prorussischen Anti-Maidan-Aktivisten und proukrainischen Nationalisten gekommen, Dutzende Anhänger der prorussischen Gruppen waren dabei ums Leben gekommen. Jetzt verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) die Ukraine dafür.
Maidan-Demonstranten steckten Gebäude in Brand
Erst war es am Rande eines Fußballspiels am 2. Mai 2014 zu einer Straßenschlacht gekommen, dann war ein Gewerkschaftshaus in Brand gesetzt worden. Der Mob aus Fußball-Hooligans und Rechtsextremen hatte schließlich am Nachmittag das Haus erreicht und es mit Brandsätzen beworfen. Weil vorher das Gerücht umgegangen war, dass ukrainische Nationalisten eine Demonstration „für die Einheit der Ukraine“ planen und dabei das vor dem Gebäude errichtete Zeltlager prorussischer Demonstranten stürmen wollen, hatten sich diese im Gebäude verschanzt und versucht, die Pro-Ukrainer am Betreten des Gebäudes zu hindern.
Feuerwehr rückte erst nach 45 Minuten an
Mehrere Benzinkanister und ein vollgetankter Stromgenerator, die von einem der Brandsätze getroffen worden waren, hatten das Gebäude dann in Brand gesetzt. 42 Menschen waren in dem Haus gestorben – 34 von ihnen in den Flammen, acht davon hatten sich aus dem Fenster gestürzt, um dem Inferno zu entkommen. Die Feuerwehr hatte allerdings erst nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde den Ort des Geschehens erreicht, auch deshalb waren so viele Todesopfer zu beklagen, insgesamt 48 starben, weil auch aus dem Gebäude heraus mit Brandsätzen geworfen wurde. Es handelte sich dabei praktisch um den Auslöser des Aufstands im Donbass, wie ein Kenner des Konflikts gegenüber unzensuriert sagte.
Dafür wurden die Ukraine gestern, Donnerstag, in Straßburg verurteilt. Nach Ansicht des Gerichts war nicht genug getan worden, um die Krawalle zu unterbinden und die Menschen in dem Haus zu retten.