Die Mehrheit der Bauern im Freistaat Bayern kann nur noch überleben, weil sie sich mit Nebenjobs über Wasser halten, auch müssen immer mehr Betriebe schließen. Wie Info-Direkt berichtet, sieht man in der CSU darin allerdings kein Problem, ein prominenter CSU-Politiker hält das sogar für eine gute Entwicklung.
Immer weniger hauptberufliche Bauern in Bayern
2013 gab es noch 111.734 Bauernhöfe in Bayern, deren Betreiber ihren alleinigen Lebensunterhalt damit bestreiten konnten (das sind 41 Prozent aller Betriebe), zehn Jahre später waren es nur noch 100.735 (37 Prozent). Gründe für das massenhafte Sterben der landwirtschaftlichen Vollerwerbs-Betriebe sind die explodierten Kosten, doch in der bayerischen Politik setzt man sich kaum für die Bauern ein.
Leid der Bauern ist “Diversifizierung”
Günther Felßner, Präsident des bayerischen Bauernverbandes (BBV), hat zu der Thematik eine ganz eigene Meinung – der CSU-Politiker, der auch im Stadtrat von Nürnberg und im Kreistag des Nürnberger Landes sitzt, spricht lieber von einer “Diversifizierung”. Die Not der Bauern ist für ihn lediglich der sogenannte “klassische bayerische Weg”, wie er gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte.
Söder wollte Felßner als Agrarminister
Felßner, der 2018 wegen Gewässerverunreinigung zu einer Geldstrafe verurteilt worden war und unter anderem auf einer Bauern-Demo dazu aufgerufen hatte, zum Wohle des Klimas Fleisch zu essen, trat für seine Partei auch zur Bundestagswahl im Februar an. Im Vorfeld der Wahl hatte ihn der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder als künftigen Bundeslandwirtschaftsminister vorgeschlagen. Für ein Mandat reichte es für ihn zwar nicht, das Ministerium will er aber weiterhin übernehmen.