Österreich befindet sich laut aktuellen Daten der Statistik Austria in der längsten wirtschaftlichen Schwächephase seit Beginn der entsprechenden Berechnungen im Jahr 1995. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im vierten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal real um 0,4 Prozent und im Jahresabstand um 0,5 Prozent. Insgesamt verzeichnete die heimische Wirtschaftsleistung im Jahr 2024 einen Rückgang von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders betroffene Wirtschaftssektoren
Diese negative Entwicklung betraf nahezu alle Wirtschaftsbereiche, insbesondere die Warenproduktion, den Bau sowie Gastronomie und Beherbergung. Lediglich in den – nicht wertschöpfenden, aus Steuergeld finanzierten – Bereichen öffentliche Verwaltung, Gesundheit und Bildung gab es Zuwächse, die allerdings aus Steuergeld oder neuen Schulden finanziert wurden und werden.
Arbeitslosigkeit steigt weiter
Die anhaltende Rezession, die nun bereits zwei Jahre andauert, wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus: Ende Februar waren 429.940 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, was einem Anstieg von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Gleichzeitig stieg die Inflationsrate im Februar auf 3,3 Prozent, wobei Dienstleistungen mit einem Anstieg von 4,5 Prozent die größten Preistreiber waren.
FPÖ-Kritik an der Wirtschaftspolitik
Angesichts dieser Entwicklungen kritisierte die freiheitliche Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm die aktuelle Wirtschaftspolitik scharf. Sie betonte, dass Österreich trotz hoher Staatsausgaben und Subventionen weiterhin Schlusslicht im europäischen Wachstumsvergleich sei. Besonders alarmierend sei der Rückgang des Investitionsvolumens, da dies nicht nur fehlende Investitionen in höhere Produktivität bedeute, sondern auch den Verlust von Arbeitsplätzen und Wohlstand zur Folge habe.
Forderung nach Reformen
Kolm forderte daher eine drastische Reduzierung der Staatsausgaben, Entlastungen für leistungswillige Bürger und die Förderung des freien Unternehmertums. Nur durch solche Maßnahmen könne verhindert werden, dass Österreich weiter in eine wirtschaftliche Talfahrt gerate.
Es bleibt abzuwarten, wie die neue Bundesregierung auf diese Herausforderungen reagieren wird und welche Maßnahmen sie ergreifen wird, um die Wirtschaft zu stabilisieren und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Wenn sie noch stärker in die Märkte eingreift und Transferleistungen umbaut, werde sie unter den Menschen keine Zuversicht verbreiten können, so Kolm.