Hochrangige Delegationen aus Russland und den USA sind gestern, Dienstag, unter der Führung des russischen Außenministers Sergej Lawrow und seines US-Amtskollegen Marco Rubio in Saudi-Arabien zusammengetroffen, um vertrauensbildende Übereinkünfte zu verhandeln und die Weichen zu einer Friedenslösung für die Ukraine zu stellen.
Regelmäßige Beratungen im Ukraine-Konflikt
Die Parteien diskutierten über die Möglichkeit der Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen und die Perspektiven für eine Lösung der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Lawrow erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Verhandlungen sehr nützlich waren, da die Parteien einander nicht nur gehört, sondern auch wirklich verstanden hätten. Beide Seiten haben sich darauf verständigt, regelmäßig Konsultationen zur Ukraine abzuhalten und zügig Verhandlungsteams zu benennen. Gleichzeitig dementierte Lawrow Berichte über eine vermeintliche Einigung auf einen dreistufigen Plan zur Beilegung des Ukraine-Konflikts.
Vier-Punkte-Übereinkunft
US-Außenminister Rubio präsentierte vier Punkte, auf die sich die Delegationen geeinigt haben: die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen, die Einberufung von Verhandlungsteams, die Vorbereitung der geopolitischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit nach Beendigung des Krieges und auf ein persönliches Engagement der am Gespräch beteiligten Diplomaten zur Beilegung des Konflikts.
Kooperation statt Konfrontation
Das Treffen ging auf eine Initiative der Trump-Regierung zurück, die den diplomatischen Dialog mit Russland nach Jahren der Spannungen wieder aufnehmen möchte. Ein 90-minütiges Telefonat zwischen den beiden Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin in der vergangenen Woche hatte den Weg für diese Verhandlungen geebnet. Rubio sieht realistische Chancen, mit Russland sowohl in geopolitischen Fragen, die von gemeinsamem Interesse sind, als auch in wirtschaftlichen Fragen zusammenzuarbeiten. In Richtung der EU stellte Rubio fest, dass sie sich früher oder später an den Verhandlungen beteiligen müsse, da auch sie zu den Konfliktparteien gehöre.