Die Amtszeit von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien endet heute, Mittwoch, mit seinem 80. Geburtstag. Vor der Nationalratswahl fand er lobende Worte für FPÖ-Chef Herbert Kickl.
In den ORF-Sendungen ist es Gang und gäbe, dass ausgesuchte Gäste nach ihrer Meinung zur FPÖ und Herbert Kickl befragt werden. Egal ob es sich um Musiker, Schauspieler oder Sportler handelt – und diese antworten dann meist ganz im Mainstream-Stil, also gar nicht schmeichelhaft für die Blauen.
Anerkennende Worte für menschliche Lösung
Aus dieser Reihe war Schönborn am 1. Dezember in der ORF-Pressestunde getanzt, als er, angesprochen auf den FPÖ-Wahlkampf-Spruch „Euer Wille geschehe“ nicht in die übliche Tonalität der sonstigen ORF-Gäste fiel und im Gegenteil sogar anerkennende Worte für Kickl fand.
Zum Wahlkampf-Spruch selbst sagte der Kardinal, er wolle nicht der Belehrer der Nation sein. Zu Kickl persönlich meinte Schönborn:
Ich weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache: Aber als ich ihn in seiner Zeit als Innenminister um eine menschliche Lösung für Migranten aus dem Iran gebeten habe, haben sie alle Asylstatus bekommen. Es ist wichtig, dass wir einander nicht verteufeln.
Islamisches Konzept nicht mehr akzeptabel
Beim Thema Migration rief der Kardinal zu mehr Sachlichkeit auf und scheute sich nicht, festzustellen, dass Einwanderer sich an Grundwerte der Demokratie halten und sich zu Österreich bekennen müssten. Schönborn betonte:
Das islamische Konzept von Identität, von Staat und Religion ist für uns in dieser Form nicht mehr akzeptabel.