Der eigene Nachwuchs ist und bleibt der Sinn im Leben – besonders die junge Generation wünscht sich Kinder.

28. Dezember 2024 / 14:09 Uhr

Kinderwunsch ist ungebrochen – Erfüllung wird aber schwieriger

Der Wunsch nach einem Kind hat sich im letzten Jahrzehnt nicht verändert. Das hat eine Studie des „Integral Instituts“ für das Gynmed-Ambulatorium erhoben.

Zwei Drittel der Jungen haben Kinderwunsch

Demnach wünschen sich durchschnittlich 40 Prozent der Österreich ein oder ein weiteres Kind. Das ist exakt der gleiche Wert wie 2016.

Dabei ist der Kinderwunsch bei Männern (45 Prozent) stärker ausgeprägt als bei Frauen (34 Prozent). Und die gute Nachricht: Bei jüngeren Menschen ist der Kinderwunsch besonders groß: Zwei Drittel der unter 30-Jährigen möchten Kinder.

Familieneinkommen wird zentraler Faktor

Gefragt danach, was die Entscheidung zur Umsetzung des Kinderwunsches erleichtert, ist eine langfristig stabile Beziehung am wichtigsten. 92 Prozent sehen dies als Grundvoraussetzung. Fast gleich wichtig ist die Vereinbarkeit von Familie und Kind mit flexiblen Arbeitszeiten oder Teilzeit (89 Prozent) – Tendenz steigend in dieser Frage.

Ebenso wichtig ist das nötige Familieneinkommen (88 Prozent). Drei Viertel der Befragten würden sich durch kostenlose Kinderbetreuungseinrichtung unterstützt sehen und zwei Drittel bei längeren Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen.

Kinderwunsch bei denen, die bereits Kinder haben, stärker

Frei nach dem Motto „mit dem Essen kommt der Appetit“ wächst der Kinderwunsch mit der Anzahl an Kindern. 39 Prozent in der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen haben bereits Kinder. Jeder Fünfte von ihnen wünscht sich noch weitere – eine Verdoppelung zu 2016.

Jeder zweite Befragte (51 Prozent), der noch keine Kinder hat, wünscht sich welche. Bei sieben Prozent davon habe es bisher noch nicht geklappt. Die Zahl der Kinderlosen, die sich Kinder wünschen, ist leider seit 2016 gesunken. Damals wünschten sich noch 73 Prozent der Kinderlosen das Glück der Welt.

Mehrheit will zwei Kinder

Die Mehrheit (57 Prozent) wünscht sich zwei Kinder – das ist unwesentlich weniger als bei der Befragung 2016. Im Verhältnis zu damals zeichnet sich der Trend zu einem einzigen Kind aber weiter ab. Wollten 2016 noch 18 Prozent nur ein einziges Kind, sind es jetzt bereits ein Viertel (24 Prozent). Vier Kinder und mehr wünscht sich nur eine kleine Gruppe von einem Prozent.

Familienpolitik muss Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen

Studienautor Christian Fiala analysiert:

Nach wie vor ist der Wunsch nach einer langfristig stabilen Beziehung zentral für den Wunsch nach gewollten Kindern.

Zunehmend ausschlaggebend werde die Einkommenssituation und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und er weist darauf hin, dass aufzuklären ist, wieso trotz konstantem Kinderwunsch die Geburtenrate nach den Corona-Jahren derart eingebrochen ist. Die Umfrage bestätigt jedenfalls die dringende Notwendigkeit einer Familienpolitik, die Paare mit ihrem Kinderwunsch fördert.

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