Schlecht für die ÖVP, gut für die Steuerzahler: Die Parteizeitung der Schwarzen in Oberösterreich, das Volksblatt, ist trotz massiver Stützung durch öffentliche Inserate am Ende.
Nach der Einstellung der gedruckten Tageszeitung Ende 2023 wird 2025 auch die Online-Präsenz sowie das Magazin des Oberösterreichischen Volksblatts eingestellt, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitung. Wolfgang Eder, Geschäftsführer der OÖ Media Data Vertriebs- und Verlags GmbH, erklärte den Grund:
Wir wollten mit dem Onlineportal in ein neues Zeitalter des Volksblatts starten, auch ohne tägliche Printausgabe, und damit unseren Leserinnen und Lesern weiterhin Information sowie Unterhaltung bieten. Leider ist uns eine Positionierung am Markt mit diesem neuen Angebot nicht gelungen.
Zeitung voller öffentlicher Inserate
Dass das Volksblatt, das der ÖVP Oberösterreich gehört, zusperren muss, wundert die Branche, ist die Parteizeitung der Schwarzen doch voller öffentlicher Inserate. Laut KommAustria inserierte das Land Oberösterreich allein im ersten Halbjahr 2024 um 11.718,15 Euro, die landeseigene Energie AG im letzten Quartal 2023 mehr als 39.000 Euro.
Dritthöchste Presseförderung aller Tageszeitungen
Neben diesen Groß-Inserenten scheinen auch noch die OÖ Thermenholding GmbH oder der OÖ Verkehrsverbund als regelmäßige Anzeigenkunden des Vollksblattes auf. Wie berichtet, erhielt das Volksblatt im Vorjahr, als es noch eine regionale Tageszeitung mit der kleinen Auflage von rund 18.000 Stück war, sage und schreibe 853.013 Euro Presseförderung – die dritthöchste aller Tageszeitungen Österreichs.
Alles Summen, von denen zum Beispiel unzensuriert nur träumen kann. Dieses Online-Medium wird seit viele Jahren gänzlich ohne Presseförderung und ohne öffentliche Gelder erfolgreich betrieben.