Am Kurznachrichtendienst X wird derzeit eine neue, brisante EU-Verordnung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Wobei besagte Verordnung nicht wirklich neu ist; jedoch berichtete bisher lediglich das Börsenblatt vor einiger Zeit darüber.
Krieg der EU gegen freie Autoren?
Doch nun sind diese Pläne durchgedrungen, und es bricht ein Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien los. Grund ist der Inhalt der EU-Verordnung EUDR – EU 2023/1115, der es anscheinend in sich hat. Offiziell geht es dabei angeblich um “entwaldungsfreie Lieferketten”. Inoffiziell, so finden jedenfalls die Kommentatoren, geht es darum, kritische Autoren mundtot zu machen. Denn die Verordnung soll der Herstellung von Büchern hohe Hürden setzen.
Holz-Herkunftsnachweis für jedes Buch
“Für jedes einzelne Exemplar müssen Verlage Herkunftsnachweise, Geokoordinaten der Holzgewinnung, detaillierte Lieferanteninformationen und eine Bescheinigung der ‘Entwaldungsfreiheit’ erbringen – das sind Anforderungen, die kaum zu stemmen sind und besonders kleine Verlage massiv treffen werden. Federführend an dieser Verschärfung beteiligt ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Deutschland”, kritisiert Shira S auf X. Damit kommen auf kleine Autoren und Verlage große bürokratische Hürden zu, die für Ein-Mann-Unternehmen kaum zu stemmen sind, während die großen Verlage das problemlos hinkriegen.
Monopolisierung des Verlagswesens
Die Kritiker befürchten eine Monopolisierung des Verlagswesens und weisen darauf hin, dass sich dahinter “ein gezielter Angriff auf die kulturelle Vielfalt” verbirgt. Denn: “Was mit ‘Hass und Hetze’ beginnt, weitet sich hier zu einem generellen Eingriff in die Publikationsfreiheit aus.”
Nutzer Bantos kommentierte das wie folgt: “Ich hatte vor ein paar Tagen mit meiner Verlegerin telefoniert. Sie hat mir bestätigt, was das für ein unglaublicher bürokratischer Aufwand ist. Sie muss für jedes einzelne Buch in ihrem Lager nachweisen, von welchem Grundstück das Holz dafür kam.” Shira S antwortete darauf: “Und das ist für sehr viele Verleger überhaupt nicht möglich. Die großen werden politisch kontrolliert. Somit hat man wieder eine einheitliche Propaganda.” Eine andere Nutzerin nannte diese EU-Pläne “die neue Form der Bücherverbrennung”.