Unter Teilnahme des ungarischen Außenministers Péter Szijjártó fand vom 8. bis 11. Oktober in Sankt Petersburg (Russland) das “Internationale Gasforum” statt. ZDF-Korrespondent Armin Coerper dachte, er könne am Rande der Veranstaltung Ungarn vorführen, was sich allerdings schnell als Irrtum herausstellen sollte.
Russland als wichtiger Handelspartner
Ungarn ist trotz aller EU-Sanktionen, die es mittragen muss, mit Russland weiterhin wirtschaftlich eng verbunden. Ein großer Teil der Energieversorgung Ungarns wird durch Öl- und Gasimporte aus der Russischen Föderation gedeckt.
Dass mit Ungarns Außenminister Péter Szijjártó ein Spitzenpolitiker eines EU-Landes an diesem Treffen teilnahm, scheint dem bundesdeutschen Staatsfunk allerdings sauer aufgestoßen zu sein, und man schickte mit Coerper den Leiter des ZDF-Studios Moskau aus, um den aufmüpfigen Staat zu kritisieren. So fragte der Reporter Szijjártó im Gehen, ob seine Teilnahme als eine weitere Provokation Ungarns gegenüber Brüssel zu verstehen sei, oder was sonst der Grund für den Besuch sein könnte.
Ungarn lässt sich nichts befehlen
Die Antwort des Ministers war eindeutig. Er wies den ZDF-Mann zurecht, sich Ungarn gegenüber höflich und respektvoll zu verhalten, und fragte seinerseits, von welcher Art „Provokation“ er, Coerper, denn spreche. Es sei das souveräne Recht zu entscheiden, an welchen Veranstaltungen die Minister teilnehmen und an welchen nicht. Und abschließend sagte Szijjártó wörtlich:
Wir sind keine Jawoll-Nation, klar? Deshalb können sie uns nichts vorschreiben. Niemand kann das, nicht die deutsche Regierung und auch nicht die Grünen. Verstanden?
Zurück blieb ein anmaßender Reporter, dem gerade eine Lektion erteilt worden war, wie man sich einem anderen Land gegenüber zu verhalten hat.