In der Nach auf heute, Mittwoch, trafen die beiden US-Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und JD Vance im TV-Duell aufeinander. Ohne Publikum.
Keine klaren Antworten von Walz
Sogar das Internetportal gmx.at bekennt: „Vance lieferte“, während der demokratische, also linke Kandidat offensichtlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Ruhig und sachlich präsentierte sich der Republikaner und Gouverneur des US-Bundesstaates Ohio. Anders der Gouverneur von Minnesota. Walz wirkte oft zerstreut und wenig staatsmännisch. Er irritierte auch, als er davon sprach, Freundschaften mit Amokläufern geschlossen zu haben.
Ebenso kostete ihn die Frage nach seiner China-Reise im Jahr 1989 Sympathie. Er konnte sich minutenlang nicht entscheiden, ob er während der Aufstände im Mai und Juni in Hongkong gewesen war oder doch erst im August. Statt zu antworten, lobte er sich, was für ein großartiger Soldat und Lehrer er gewesen sei. Erst auch Nachfrage erklärte er, sich wohl beim Datum geirrt zu haben.
Rundumschlag statt Antwort
Überschattet wurde die Debatte vom zeitgleichen Raketenbeschuss des Iran auf Israel. Vance zeigte sich als unerschütterlicher Verbündeter Israels, während Walz die Frage, ob er einen Präventivschlag gegen den Iran unterstützen würde, unbeantwortet ließ. Stattdessen kritisierte er Ex-Präsident Donald Trump für dessen Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran.
Erwartete Positionen
Ansonsten spulten beide Kandidaten das erwartete Programm ab: Vance kritisierte die Biden-Regierung und machte die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris mitverantwortlich für den „Zufluss“ von illegalen Einwanderern und Drogen.
Der Republikaner warf der linken Regierung vor, nichts gegen die Preissteigerungen zu tun und forderte mehr „gesunden Menschenverstand“ ein, während sich Walz zu verteidigen suchte.
Einhellige positive Beurteilung für Vance
Die 90-minütige, vom US-Sender CBS übertragene Debatte kommentierte Trump mit „Great Job JD“. Das sehen sogar dessen Gegner so.