Kay Voges, Direktor des Volkstheaters, hatte vor der Nationalratswahl angekündigt, dem Schauspielhaus am Tor zur Wiener Innenstadt seinen ursprünglichen Namen wieder zurückzugeben, sollte die FPÖ die Wahl gewinnen.
Umbenennung erst nach dem Zweiten Weltkrieg
Wikipedia weiß:
Das Volkstheater wurde 1889 durch den Verein des Deutschen Volkstheaters begründet. Es wurde zur Unterscheidung von den anderen Nationalitäten der Donaumonarchie „Deutsches Volkstheater“ genannt und sollte ein bürgerliches Gegenstück zum kaiserlichen Hofburgtheater schaffen.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Wörtchen „deutsch“ aus dem Namen verbannt, weil es politisch opportun erschien.
Keine Würdigung der Tradition des Hauses
Doch Voges wollte mit seiner Ankündigung nicht der Geschichte des Hauses gerecht werden und an die Gründer und ihre Beweggründe anknüpfen. Ganz im Gegenteil. Er wollte damit die Freiheitlichen verunglimpfen, weil diese für die Pflege der angestammten Kultur eintreten.
Plötzlich Satire
Und sie haben damit einen fulminanten Wahlsieg am Sonntag eingefahren. Jetzt warten die Österreicher darauf, dass Voges seinen Worten auch Taten folgen lässt.
Doch der kneift und will seine Ankündigung als “Satire” verstanden wissen:
Es gab lachendes Smileys, von jenen, die Satire lesen konnten, und es gab auch wütende Proteste: Ob ich denn überhaupt das Recht hätte, den Titel umzuändern?
Laut Voges hätte man auch vermutet, dass er sich „an die FPÖ heranwanzen möchte, kurz bevor sie die Macht übernehmen, damit ich auch weiterhin Fördergelder für das Theater bekomme.“
Leben vom Steuerzahler
Das Volkstheater wird von einer Privatstiftung als GmbH geführt und hoch subventioniert von der Stadt Wien und der Republik Österreich. 2019 kritisierte der Stadtrechnungshof die „prekäre Lage“ der Finanzgebarung des Volkstheaters. Denn das Theater lebt vor allem vom Geld des Steuerzahlers: Von der Stadt Wien erhielt es in den drei Geschäftsjahren bis 2017/18 insgesamt 21,9 Millionen Euro.
Voges wird das Haus ab der Spielzeit 2025/2026 nach wenigen Jahren erfolgloser Leitung wieder verlassen.