ÖVP-„Dobermann“ Andreas Hanger verlor in seiner Heimat das Grundmandat. Nicht einmal zuhause im Mostviertel punktete der Nationalratsabgeordnete mit seinen Untergriffen gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Wenn es in den System-Medien wie dem ORF jetzt heißt, es habe in diesem Wahlkampf keine groben Fouls gegenüber der politischen Konkurrenz gegeben, bewegen sich die Kommentatoren fern der Realität. In Wahrheit gab es eine Reihe von Schmutzkübel-Kampagnen – und an der Spitze dieser tauchte immer wieder der Name Hangers auf.
Gericht verurteilte Hanger wegen Falschaussage
Der schwarze „Mann fürs Grobe“ hatte womöglich von seinem Parteichef Karl Nehammer einen einzigen Auftrag: Herbert Kickl zu diskreditieren. Also rückte Hanger aus, um Kickl wahrheitswidrig zu unterstellen, in die heimliche Aufnahme beziehungsweise Veröffentlichung der sogenannten „Pilnacek Files“ involviert gewesen zu sein. Dafür wurde Hanger vom Oberlandesgericht Wien auch in zweiter Instanz verurteilt.
“Ich bin kein Satireprojekt”
Die Vorwürfe Hangers gegen Kickl wurden immer absurder („Russland-Nähe“, „Spionage“), sodass sogar die Tagespresse auf den „Märchenerzähler“ aufmerksam geworden war. Sie warf Hanger vor, im sittenwidrigen Wettbewerb zu sein, weil er in Wirklichkeit ein Satiriker sei. Das Satiriker-Portal klagte ihn deshalb beim Handelsgericht, wo der ÖVP-Mandatar klarstellen musste: „Ich bin kein Satireprojekt“.
In der Heimat Grundmandat verloren
In Hangers Heimatgemeinde Ybbsitz im Bezirk Amstetten in Niederösterreich kam das alles nicht gut an bei den Wählern. Im Wahlkreis Mostviertel 3c verlor er am Wahlsonntag sein Grundmandat. Im Bezirk Amstetten konnte die ÖVP ihre Vormachtstellung nicht halten. In allen ÖVP-Gemeinden des Bezirks Amstetten hatte es Verluste bis zu 20 Prozent gegeben.
Hanger bleibt nur noch eine Chance, wieder ins Parlament zu kommen: nämlich als Nummer 13 der Bundesliste und wenn aktuelle Minister, die vor ihm gereiht sind, erneut als Regierungsmitglieder berufen werden. Dann sei ein Nachrücken möglich.
FPÖ-Svazek zeigte, wie Wähler beliebte Politiker belohnen
Wie es wirklich beliebten Politikern bei Wahlen ergeht, erlebte Salzburgs FPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek am Sonntag: Sie erhielt – auch für sie völlig überraschend – in ihrem Wahlkreis respektable 6.222 Vorzugsstimmen und hätte damit ein souveränes Direktmandat für den Nationalrat. Svazek zeigte sich zwar hocherfreut über so viel Zustimmung, versicherte ihren Wählern aber, dass sie weiter für Salzburg arbeiten will.
In Zukunft Handel mit Gartenzwergen
Sollten sich die Ambitionen auf einen neuerlichen Einzug ins Parlament zerschlagen, habe Hanger auch einen Plan B, versicherte er gegenüber dem Kurier. Wie berichtet, hatte Hanger als Nationalratsabgeordneter eine Reihe von Nebenbeschäftigungen. So handelt er zum Beispiel mit Gartenzwergen. Irgendwie passend, sollte jemand das Bild eines „Giftzwerges“ vor Augen haben…