Die Verunreinigung des Klagenfurter Trinkwassers entwickelt sich zunehmend zu einem handfesten Skandal, wie FPÖ-Klubobmann Andreas Skorianz beklagt. Dieser übt scharfe Kritik am Krisenmanagement der Stadt und wirft den Verantwortlichen vor, völlig unvorbereitet und unverantwortlich gehandelt zu haben.
Bevölkerung 48 Stunden im Dunkeln gelassen
In Klagenfurt am Wörthersee ist seit Tagen das Trinkwasser mit Bakterienerregern belastet (wie die Kronen Zeitung berichtete). Die Bevölkerung ist erst zwei Tage nach Bekanntwerden der Verunreinigung informiert worden – ein unverzeihlicher Fehler, der nicht nur für Unsicherheit sorgte, sondern auch Hamsterkäufe in Supermärkten auslöste. „In den Kindergärten wurde bereits am Mittwoch das Wasser gesperrt, aber die Bevölkerung hat man erst am Freitag gewarnt. Wie kann es sein, dass man die Menschen 48 Stunden im Unklaren lässt?“, fragt sich Skorianz. Er kritisiert dabei, wie auch die Kleine Zeitung berichtet, nicht nur die verzögerte Information, sondern auch das Versagen des angeblich funktionierenden SMS-Warnsystems des Landes Kärnten, das in dieser Krise nicht zum Einsatz kam. „Wozu wird dieses System beworben, wenn es dann im Ernstfall nicht verwendet wird?“, wirft Skorianz den Verantwortlichen vor.
Trinkwasserbrunnen wurden nicht gesperrt
Besonders empörend sei laut Skorianz, dass die städtischen Trinkwasserbrunnen noch bis Montag ohne jegliche Warnung betrieben wurden. Dies sei eine „lebensgefährliche Vernachlässigung“, die absolut unentschuldbar sei. „Diese Brunnen animieren die Bürger, das verseuchte Wasser zu trinken, während die Verantwortlichen offensichtlich tatenlos zusehen“, so der FPÖ-Klubobmann. Skorianz äußert auch Zweifel an der Aufklärung der Ursache der Verunreinigung. Obwohl Hochbecken und Quellzulauf als sauber gelten, gibt es keine klaren Ergebnisse darüber, woher die Kontaminierung stammt. „In einem geschlossenen System sollte es doch möglich sein, die Quelle rasch zu finden. Oder wird hier vielleicht etwas vertuscht?“, fragt er sich.
FPÖ fordert Aufklärung und Konsequenzen
Die FPÖ fordert nun in der für morgen, Mittwoch, anberaumten Gemeinderatssitzung volle Transparenz und eine klare Aufklärung des Vorfalls. Skorianz drängt darauf, die Verantwortlichen der Stadtwerke vor den Gemeinderat zu zitieren und die Bevölkerung umfassend zu informieren. „Die Bürger haben ein Recht auf sauberes Trinkwasser und klare Antworten. Diese Inkompetenz darf nicht ohne Konsequenzen bleiben“, so der Freiheitliche abschließend. Mit seiner scharfen Kritik bringt er die Verantwortlichen der Stadt in Bedrängnis. Es bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich zu Konsequenzen kommt – oder ob die Verantwortlichen weiterhin versuchen, das offensichtliche Chaos im Krisenmanagement kleinzureden.