Was für eine Nachricht für Christine Weber! „Ihr Sohn wurde freigelassen“, sagte man der Mutter des seit zwei Jahren inhaftierten Christian Weber gestern, Montag. Morgen, Mittwoch, soll er in Wien ankommen.
Beweisfoto vom Anwalt
Christine Weber sagte gegenüber unzensuriert, dass ihr älterer Sohn, Josef, die Nachricht vom iranischen Anwalt der Familie übermittelt bekommen habe. Als Beweis, dass er wirklich freigekommen war, schickte man ihm ein Foto, auf dem Christian Weber mit dem Anwalt in einem Auto zu sehen ist. „Uns wurde gesagt, dass wir das Bild nicht öffentlich machen dürfen und über die Freilassung noch stillschweigen bewahren müssen“, so Christine Weber. Heute, Montag, gab es dazu aber bereits eine iranische Pressemeldung.
Schon morgen in Wien
Die Mutter hofft nun, dass Christian wie geplant heute Nacht im Flieger nach Österreich sitzt und morgen um 6:00 Uhr in Wien-Schwechat landen wird. Sie sei besonders dem Diplomaten Peter Launsky dankbar, der als Sonderbeauftragter zur Freilassung beigetragen hätte.
Mahnwachen für Freilassung
Große Freude über die Freiheit von Christian Weber gibt es auch bei FPÖ-Nationalratsabgeordnetem Martin Graf. Er hatte sich schon erfolgreich für die Freilassung des Buchautors Herbert Fritz aus den Fängen der Taliban und bei Botschaften und Außenministerium für die Freilassung des heute 29-jährigen Studenten eingesetzt. Graf stand auch in der vordersten Reihe, als die Mutter Mahnwachen für ihren Sohn organisiert hatte.
In einer ersten Reaktion sagte Graf gegenüber unzensuriert:
Ich hoffe nun, dass Christian nach einem langen Martyrium hoffentlich morgen im Kreis seiner Familie sein kann.
Als Spion der USA verdächtigt
Wie berichtet, wurde der Wiener Student Christian Weber vor zwei Jahren zur politischen Geisel im Iran. Er wollte mit dem eigenen Auto das Land queren, um nach Indien zu gelangen. Gleich nach der türkischen Grenze wurde er aufgehalten und verhaftet, weil im Auto auch Waffen (eine in Österreich registrierte Pistole und ein selbstgebasteltes Schwert) gefunden wurden. Das Mullah-Regime beschuldigte ihn daraufhin, ein Spion der USA und Großbritanniens zu sein. Daraufhin fasste er eine Haftstrafe von sieben Jahren aus, die, nachdem der Spionage-Vorwurf wieder fallengelassen worden war, auf viereinhalb Jahre reduziert wurde.