Im Jahr 2045 soll die Bundesrepublik klimaneutral sein, so die Wünsche der Politiker, zuerst aus der CDU, jetzt aus der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.
Neue Studie
Die Bilanz, was bisher geschah und wie erfolgreich der Weg ist, ist unklar. Je nachdem, wen man fragt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima, das von Robert Habeck (Grüne) geführt wird, schreibt auf seiner Internetseite: „Die Energiewende: unsere Erfolgsgeschichte“.
Nun hat sich der Wirtschaftsingenieur Jan Emblemsvåg von der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim den Atomausstieg näher angesehen, wie die Tageszeitung Welt berichtet.
Atomausstieg teuer und kontraproduktiv
Er untersuchte das Szenario, wenn die Bundesrepublik Deutschland nicht nur bei der Atomkraft belieben wäre, sondern auch in sie investiert hätte. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in der Fachzeitschrift International Journal of Sustainable Energy.
Und sie könnten nicht schlimmer für die Regierung ausfallen. Denn ohne Atomausstieg hätte Deutschland nicht nur 600 Milliarden Euro gespart, sondern würde auch mehr CO₂-freien Strom produzieren.
Bilanz verschlimmert sich bis 2045
Dabei sind die Kosten der nächsten Jahre noch gar nicht eingerechnet: Für die kommenden 25 Jahre erwarten Ökonomen, dass die Energiewende mehr als 1.000 Milliarden Euro kosten wird; zu wenig, wie die Unternehmensberatung McKinsey meint. Sie kommt auf sechs Billionen Euro Gesamtkosten bis 2045.
Abrechnung mit Politikern
Emblemsvåg untersuchte auch das Szenario, wenn seit 2002 weiter in die Kernkraft investiert worden wäre. Demnach hätten die Treibhausgas-Emissionen um rund 73 Prozent stärker verringert werden können als jetzt. Er kommt zu dem Schluss:
Ungeachtet der Unsicherheiten in den Daten und bei den Annahmen kann nicht bezweifelt werden, dass Deutschland bei den Ausgaben und bei den Klimagasemissionen deutlich besser abgeschnitten hätte als bei der aktuellen Energiewende.