Lambrecht galt als “Gaga-Ministerin”. Als Verteidigungsministerin lieferte sie eine desolate “Leistung” ab.

SPD

12. September 2024 / 19:01 Uhr

Ex-“Gaga-Ministerin” Lambrecht schreibt Enthüllungsbuch – die SPD zittert

Es liest sich wie eine Abrechnung und könnte für ihre Partei zum Desaster werden: Ex-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, deren kurze und desaströse Amtszeit noch allen in Erinnerung ist, plant ein Buch mit dem bezeichnenden Titel: „Auf Stöckelschuhen durch Absurdistan“. Der SPD steht im Wahljahr 2025 damit eine weitere Herausforderung ins Haus, denn die Partei befürchtet, Lambrecht werde in ihrem Werk eine Abrechnung mit ihrer Partei wagen – und das mitten in einer ohnehin turbulenten Zeit für die Ampel-Koalition.

Aufstieg dank Quote – Absturz durch Peinlichkeiten

Lambrecht hatte es während ihrer 13-monatigen Amtszeit als Verteidigungsministerin geschafft, ein trauriges Erbe zu hinterlassen. Der Titel ihres Buches scheint dabei durchaus ironisch gemeint: Auf hohen Schuhen stiefelte sie durch das Lager der Bundeswehr-Hubschrauber, ein Bild, das in Erinnerung bleibt – ebenso wie die zahlreichen Fehltritte ihrer Karriere. Ihre Amtszeit war geprägt von Peinlichkeiten und Unverständnis für militärische Belange, was spätestens mit ihrem Silvester-Video 2022 ins Fremdschämen abdriftete (phoenix berichtete).

Von der Quoten-Politikerin zur Buchautorin

Ihre Karriere verdankt Lambrecht, die ihren Wahlkreis an der Bergstraße (Hessen) nie direkt gewinnen konnte, weniger dem politischen Talent als vielmehr ihrem Status als Frau aus dem linken Flügel der SPD. Die Genossin war schnell die Karriereleiter hinaufgeklettert: stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Parlamentarische Geschäftsführerin, schließlich Ministerin – bis sie nach einer Reihe von Skandalen ihren Hut nehmen musste. Doch jetzt, da sie von der politischen Bühne abgetreten ist, will sie offensichtlich nachtreten.

Mögliche Zerreißprobe für die SPD

Die Partei sieht dem Projekt mit Sorge entgegen. Lambrechts Buch dürfte kaum als Selbstkritik zu verstehen sein – wie der Focus berichtet, erwartet man stattdessen in der SPD, dass sie sich als verkannt und von Medien sowie Parteifreunden ungerecht behandelt darstellen wird. Besonders brisant: Bundeskanzler Olaf Scholz, der Lambrecht lange im Amt gehalten hatte, obwohl ihre Inkompetenz offenkundig war, könnte ins Visier geraten. Lambrecht hat in ihrer Zeit als Ministerin ein schlechtes Licht auf die SPD geworfen, und es wird befürchtet, dass sie dieses in ihrem Buch noch einmal verstärken könnte.

Eine Racheaktion?

Lambrechts Entscheidung, mitten im Wahljahr ein Buch zu veröffentlichen, in dem sie möglicherweise über den inneren Kreis der SPD herzieht, könnte als Racheakt verstanden werden. Bereits ihre Verabschiedung mit dem Lied „Niemals geht man so ganz“ lässt vermuten, dass sie ihre politische Laufbahn keineswegs als abgeschlossen sieht. Ob das Buch zu einer persönlichen Aufarbeitung oder vielmehr zu einer Abrechnung mit ihren Genossen wird, bleibt abzuwarten – fest steht jedoch: Die SPD könnte auf diese Enthüllungen gut verzichten.

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