Heute, Sonntag, haben die Thüringer und Sachsen ihre Landtage neu gewählt. Gemäß dem Wählerwillen bleibt kein Stein auf dem anderen.
Starker Veränderungswunsch bei den Wählern
Denn wie erwartet hat die junge Partei Alternative für Deutschland (AfD) das Vertrauen der meisten Wähler in Thüringen gewonnen. Unter der Führung von Björn Höcke kommt sie laut aktuellem Auszählungsstand auf 30,8 Prozent und damit 6,3 Prozentpunkte vor der zweitplatzierten Partei CDU. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt auf 16 Prozent.
Die 2019 stärkste Kraft, die Partei Die Linke, wurde fünf Jahre klar abgewählt. Sie erhielt nur noch 12,4 Prozent der Stimmen. Eine brutale Quittung für ihre Politik haben die Parteien der Ampel-Bundesregierung erhalten. Zusammen kommen sie gerade einmal auf 12,2 Prozent (SPD sieben, Grüne vier und FDP 1,2 Prozent).
Sachsen entscheiden Kopf-an-Kopf-Rennen
In Sachsen lag in den Umfragen einmal die CDU, dann wieder die AfD in Führung. Laut ersten Hochrechnungen dürfte die CDU Platz 1 knapp halten: 31,9 Prozent für die CDU und 31,3 Prozent für die AfD.
Das BSW kommt auf 11,6 Prozent der Stimmen und die Ampel-Parteien zusammen auf gut 13 Prozent (SPD 7,8, Grüne 5,2, FDP unter “Sonstige”). Die Linke kommt nur noch auf 4,5 Prozent der Stimmen und kämpft um den Einzug in den Landtag.
Wahlen als Wegbereiter für politische Veränderung
Deutlich mehr als 50 Prozent der Wähler haben eine „Alternative“ gewählt, nämlich AfD und BSW. Deutlicher könnte der Unmut der Bürger und die Absage an das klassische Parteienspektrum nicht sein. Das ist die eigentliche Sensation, die das System erschüttert. Das heutige politische Erdbeben sollte erhebliche Auswirkungen auf die Politik der Ampel-Regierung haben. Die Wähler haben klar kund getan, dass sie eine andere Politik wünschen. Doch wie die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, sitzen die Mächtigen den Bürgerwillen einfach aus. Bis sich das nächste Bundesland von den Systemparteien verabschiedet.
Auch Brandenburg könnte blau werden
Etwa Brandenburg, wo in drei Wochen gewählt wird. Dort hatte 2019 die SPD das Rennen gemacht und die AfD war zweitstärkste Kraft. Erwartet wird, dass die guten Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen auch der brandenburgischen AfD nützen wird. Das nächste Bundesland ist auf dem Weg, blau zu werden.