Mit dem 1. September 2024 beginnt für Niederösterreich eine neue Ära im öffentlichen Verkehr. Die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) wird fortan die Planung, Bestellung und Abwicklung der Regionalbus- und Bedarfsverkehre übernehmen, die bisher unter der Verantwortung des Verkehrsverbunds Ost-Region (VOR) standen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer stärkeren Regionalisierung und Effizienzsteigerung im öffentlichen Verkehr des Bundeslandes.
Bessere Mobilität für die Niederösterreicher
Niederösterreichs Verkehrslandesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Udo Landbauer betonte die Bedeutung dieser Maßnahme für die Bewohner des Landes. „Unsere Landsleute sollen von einem verbesserten Mobilitätsangebot profitieren, das den täglichen Weg in die Arbeit erleichtert und die Lebensqualität in Niederösterreich weiter verbessert“, erklärte Landbauer. Das Ziel sei ein maßgeschneiderter öffentlicher Verkehr, der speziell an die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst ist und auch die „letzte Meile“ berücksichtigt. „Der öffentliche Verkehr funktioniert nur dann gut, wenn die Qualität und das Angebot stimmen“, so Landbauer weiter.
Übernahme von Aufgaben und Personal
Die Übertragung der Verkehrsagenden vom VOR zur NÖVOG beinhaltet auch den Wechsel der Mitarbeiter, die bisher in der VOR GmbH tätig waren. Dies gewährleistet Kontinuität und hohe Servicequalität, wie die NÖVOG betont. Die NÖVOG, die zu 100 Prozent im Besitz des Landes Niederösterreich ist, wird somit zum größten Mobilitätsanbieter in Niederösterreich. Sie übernimmt nicht nur den gesamten Regionalbusverkehr, sondern auch bedarfsgesteuerte Verkehre und vereint damit alle wichtigen Mobilitätsangebote des Landes.
Neue Wege in der Mobilitätspolitik
„Ein schwieriger und komplexer Prozess ist mit höchster Professionalität abgewickelt worden“, lobte NÖVOG-Aufsichtsratsvorsitzender Hubert Keyl die Umsetzung der neuen Verkehrsstrategie. Die NÖVOG setze auf eine partnerschaftliche und zukunftsorientierte Zusammenarbeit mit allen wichtigen Akteuren des Landes, den Gemeinden und Partnern, um die Mobilitätsdienstleistungen in Niederösterreich zu optimieren. Die beiden Geschäftsführer der NÖVOG, Michael Hasenöhrl und Wolfgang Schroll, sehen in dieser Neuausrichtung vor allem mehr Flexibilität, Entbürokratisierung und eine schnellere Umsetzung von Verbesserungen, besonders in den ländlichen Regionen.
Zukunftsperspektiven
Durch die neue Organisationsstruktur wird die NÖVOG ab September nicht nur für sechs Bahnen und zwei Seilbahnen zuständig sein, sondern auch als zentrale Kompetenzstelle für Mobilität fungieren. Im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) verbleiben hingegen die Themen „Verbundtarif“, „Fahrgastinformation“ und „SPNV“ (Schienenpersonenverkehr).
Niederösterreich will sich so als eigenständiger und innovativer Akteur im Bereich öffentlicher Verkehr positionieren. Die NÖVOG wird dadurch nicht nur zum ersten Ansprechpartner für Mobilitätsdienstleistungen im Alltag, sondern auch zum Motor für die Weiterentwicklung und Modernisierung der Mobilitätsangebote des Bundeslandes.