Der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern wurde eine besondere Ehre zuteil: Das Schweriner Schloss und zahlreiche weitere Prunkbauten der Altstadt erhielten als „Residenzensemble“ von der UNESCO die Auszeichnung Weltkulturerbe. Es ist das inzwischen 54. Weltkulturerbe in Deutschland, womit es weltweit auf dem dritten Platz steht.
Stolz, Anerkennung und wirtschaftliche Hoffnung
Am Samstag, den 27. Juli, verkündete das Entscheidungskomitee der UNSECO seine Entscheidung während einer Sitzung in Indien. Wie der Nordkurier berichtet, wurde die Entscheidung folgendermaßen begründet:
Das Schweriner Residenzensemble stelle ein herausragendes europäisches monarchisches Ensemble des 19. Jahrhunderts dar, insbesondere gekennzeichnet durch seinen Reichtum und die Vielfalt der Architektur und Landschaftsgestaltung, die das gesamte Spektrum des Historismus zum Ausdruck bringen würden.
Für die Schweriner bringt die Auszeichnung nicht nur Stolz und Anerkennung, sondern gibt auch wirtschaftliche Hoffnung. Man erwarte, dass viele Ostseeurlauber nun in der Landeshauptstadt einen Zwischenhalt machen werden.
AfD: Ganz Deutschland sollte sich freuen
Auch der Schweriner Bundestagsabgeordnete der AfD, Leif-Erik Holm, zeigte sich begeistert:
Schwerin als Weltkulturerbe, darauf kann man wirklich stolz sein, ob man Schweriner ist, oder nicht Schweriner ist, denn heute könnte im Prinzip ganz Deutschland diesen Titel feiern, denn ein weiterer Deutscher Ort ist auf dieser Liste. […] Wir wollen das Bewahrenswerte bewahren und da gehört natürlich dieses Residenzensemble mit dazu. Und es wird natürlich auch dafür sorgen, dass Schwerin bekannter wird, über die deutschen Grenzen hinaus, und dass natürlich auch mehr Besucher in die Stadt kommen werden.
Dass ganz Deutschland auf diesen Titel stolz sein kann, damit hat er recht, denn mit 54 Titeln steht Deutschland international auf dem dritten Platz. Nur Italien mit seinem römischen Erbe (59 Titel) und das Jahrtausende alte, riesige China (57 Titel) haben mehr. Würde man noch die Stätten hinzuzählen, die untrennbar durch die deutsche Geschichte geprägt wurden, wie zum Beispiel die zwei Welterben in Wien, welches über Jahrhunderte als Residenzstadt des römisch-deutschen Kaisers diente, wäre der historische deutsche Kulturraum sogar auf Platz eins.
Reiche Geschichte als Residenzstadt
In Schwerin bildet das Hauptstück des Ensembles das Schloss. Die ältesten Bestandteile wurden im Stile der italienischen Renaissance Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Umfassend umgestaltet gelang es zu seiner heutigen Form Anfang des 19. Jahrhunderts. Über Jahrhunderte diente Schwerin als Hauptresidenz des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, bis zur Auflösung der Monarchie 1918. Bis heute lässt sich an Residenz und Altstadt der Prunk des einst reichen Mecklenburgs bestaunen. Seit der Wiedervereinigung 1990 dient die Stadt als Landeshauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.