Wegen des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und den islamischen Organisationen Hamas und Hisbollah könnte die Türkei in Israel einmarschieren, warnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Töne werden rauer
Erdoğan sprach diese Drohung gestern, Sonntag, während einer Kundgebung seiner Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) aus. Er erklärte:
So wie wir in Karabach und in Libyen eingegriffen haben, werden wir auch hier vielleicht dasselbe tun. Es gibt nichts, was wir nicht tun können. Wir müssen nur stark sein, damit wir diese Schritte unternehmen können.
Bereits im Mai hatte Erdoğan bekräftigt, weiterhin an der Seite der Hamas zu stehen, die für die Unabhängigkeit ihres eigenen Landes kämpfe und darüber hinaus Anatolien verteidige. Obwohl er sich seit langem als großer Unterstützer der palästinensischen Sache positionierte, enthielt er sich aber bisher weitgehend der Androhung eines direkten Einmarsches in Israel.
Israel kontert
Eine Antwort von Israels Außenminister Israel Katz ließ nicht lange auf sich warten. Auf der Plattform X verwies er auf das Schicksal des irakischen Diktators Saddam Hussein:
Erdogan tritt in die Fußstapfen Saddam Husseins und droht mit einem Angriff auf Israel. Denken Sie daran, was passiert ist.
Die verschärften feindseligen Äußerungen haben ihre Ursache in zunehmenden Spannungen zwischen Israel und der im Libanon ansässigen militanten Gruppe Hisbollah. Israel beschuldigt die Hisbollah, am letzten Samstag eine Rakete auf die von Israel besetzten Golan-Höhen abgefeuert zu haben. Das Geschoss schlug auf einem Fußballfeld ein, wobei mindestens zwölf Jugendliche und Kinder getötet und 20 weitere verletzt wurden.