Birgit Kemmer, die frühere Fraktions-Chefin der Grünen im Kreistag Emsland (Niedersachsen), soll rund 33.000 Euro an Partei- und Spendengeldern zweckentfremdet haben, um damit Spielschulden in einem Onlinecasino zu begleichen. Inzwischen erfolgte ihr Rücktritt, die Staatsanwaltschaft erhob bereits Anklage gegen sie.
Partei und Frauenverein bestohlen
Wie die Bild berichtet, soll Kemmer rund 26.000 Euro aus der Grünen-Parteikasse abgehoben haben und kurz darauf einem ausländischen Online-Casino überwiesen haben. Doch damit nicht genug: Weitere 7.000 Euro an Spendengeldern soll sie ausgerechnet einem Frauen-Kulturverein abgezweigt haben, bei dem sie Schatzmeisterin ist. Auch dieses Geld soll in das Begleichen von Spielschulden geflossen sein.
Trotz Reue eigenartige Rechtfertigungsversuche
Immerhin: Kemmer zeigte schnell Reue, räumte die Vorwürfe ein und legte ihre politischen Ämter nieder. Dennoch hat sie nach wie vor die ein oder andere eigenartige Sichtweise auf ihre Vergehen und versucht die Tat mit Rechtfertigungen schönzureden. So gibt sie an, das Geld nach dem „Verzocken“ wieder selbstständig zurücküberwiesen zu haben. Somit habe sie sich selbst nur eine Art „Kredit“ gewährt.
An der Strafbarkeit dürfte diese Zweckentfremdung jedoch nichts ändern. Für Kemmer gilt bis zur gerichtlichen Feststellung des Sachverhalts die Unschuldsvermutung.