In der Wahlschlacht um das Präsidentenamt werden die Karten neu gemischt. In einem Brief an die Nation gab der amtierende US-Präsident Joe Biden gestern, Sonntag, bekannt, dass er nicht zu einer Wiederwahl antreten werde.
Lage war zunehmend aussichtslos
Noch vor wenigen Tagen gab sich der 81-Jährige kämpferisch und lehnte einen Rückzug von seiner Kandidatur kategorisch ab. Doch der Druck aus seiner Partei dürfte am Ende zu groß geworden zu sein.
Nach dem verheerenden Auftritt bei der Fernsehdiskussion mit Herausforderer Donald Trump wurden die Stimmen immer lauter, die einen Rückzug des greisen Präsidenten verlangten, Spender zogen ihre finanzielle Unterstützung seiner Wahlkampagne zurück. Mit dem Hype um den missglückten Mordanschlag auf seinen Kontrahenten Donald Trump schien die Chance auf eine Wiederwahl gegen null zu streben. All das scheint Biden am Ende dazu bewogen zu haben, seine Kandidatur zurückzuziehen und Platz für einen anderen Kandidaten seiner Partei zu machen. Als Nachfolgerin seiner Kandidatur schlug er die im Volk mäßig beliebte Vizepräsidentin Kamala Harris vor.
Rückzug „im Interesse des Landes“
Trotz allem dürfte Bidens Entscheidung überraschend gekommen sein. Bis zuletzt hatte er einen Rückzug ausgeschlossen und wollte seine Kandidatur weiterverfolgen. Wie die New York Times schreibt, war selbst der Großteil seines Mitarbeiterstabs bis eine Minute vor seiner Mitteilung via sozialer Medien nicht informiert.
Auf X wandte er sich mit einem Brief an das amerikanische Volk. Neben einer Bilanz seiner Amtszeit schrieb er, dass es im besten Interesse seiner Partei und des Landes sei, wenn er sich zurückziehe und sich für den Rest seiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung seiner Pflichten als Präsident konzentriere. Er werde im Lauf der Woche ausführlicher über seine Entscheidung sprechen.