Auf 60 Prozent der Mietwohnungen hat der Staat direkten Einfluss.

6. Juli 2024 / 14:18 Uhr

Von wegen Miethai: Vermieter verdienen in Österreich schlecht

Im Wahlkampf für die Landtagswahlen in Wien 2015 plakatierten die Grünen groß „bye, bye Miethai“. Und schon war ein neues Feindbild geschaffen.

Feindbild der Linken

Unter dem Schlagwort „leistbares Wohnen“ wurde ein regelrechter politischer Feldzug gegen Vermieter gestartet. Forderungen nach einem Antispekulationspaket, einer Mietrechtsreform, dem Bestellerprinzip bei Vermietungen wurden erhoben und zum Teil auch durchgebracht.

Dabei sind nur rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in privater Hand, auf 60 Prozent hat die öffentliche Hand Einfluss. Die OECD bescheinigt, dass Österreich weltweit das strengste Mietrecht hat.

Niedrige Renditen in Österreich

Eine Untersuchung der Agenda Austria zeigt, dass das Vermieten von Wohnraum in Österreich alles andere als das große Geschäft ist. Die Renditen, also der Gewinn aus einer Vermietung, liegen in Österreich am unteren Ende Europas. Nur in der Tschechischen Republik, der Schweiz und in Luxemburg bleibt am Ende noch weniger übrig als in Österreich.

Im Schnitt bleibt einem Vermieter 3,6 Prozent Bruttorendite aus den Mieteinkünften im Verhältnis zum Preis der Immobilie. An den mageren 3,6 Prozent bedient sich danach noch der Staat.

„Katze beißt sich in den Schwanz“

„In einer schwierigen Situation ist es immer bequem, eine kleine Gruppe als Sündenbock abzustempeln“, kritisiert Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz die Verunglimpfung von Vermietern. Denn wer das große Geschäft sucht, der investiert besser im Ausland.

Aber darin liegt auch ein Problem: Denn wenn es keine Investoren mehr gibt, die Wohnraum schaffen, dann wird die Nachfrage größer – und die Mietpreise höher. Die Katze beißt sich also in den Schwanz.

Appell an Politik

Lorenz appelliert:

Eine bessere Verteilung von Wohnraum erreichen wir nicht durch noch mehr Regulierung, sondern durch zielgerichtetere Förderungen.

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