Die EU-Wahlen sind geschlagen. Und sie zeigen erhebliche Veränderungen in der Wählergunst. Vor allem bei der jungen, künftig bestimmenden Generation.
Kopf-an-Kopf: CDU und AfD
Laut Infratest dimap wählten die 16- bis 24-Jährigen bei der EU-Wahl mit 17 Prozent die CDU und mit 16 Prozent die AfD. Abgeschlagen sind die Grünen mit elf Prozent (ein Absturz von 23 Prozentpunkten), die SPD mit neun Prozent und die FDP mit sieben Prozent.
Diesen Trend Richtung rechte Parteien bestätigen auch die Ergebnisse der inoffiziellen Juniorwahl 2024. Das ist ein aus Steuergeldern gefördertes Schulprojekt zur Simulation von Wahlen für die Schüler der Klassen sieben bis 13.
Juniorwahl 2024
Während diese vor fünf Jahren im gesamten Bundesgebiet mehrheitlich grün gewählt hat, sieht es dieses Mal genau anders aus: Die Jugend wählte rechts. Die Grünen haben 25,3 Prozentpunkte bei der inoffiziellen Juniorwahl 2024 verloren.
In den östlichen Bundesländern ist die AfD, im Westen die CDU die beliebteste Partei der Schüler. Nur wenige Ausnahmen bestätigen die Regel: Bremen, Hamburg und Berlin sind rot, nirgends mehr haben die Grünen gewonnen.
AfD mit höchstem Bundeslandergebnis
Die die CDU gewinnt bei der EU-Juniorwahl 2024 mit Werten in den Bundesländern zwischen 20 und 23 Prozent. Damit hat sie fast doppelt so viele Stimmen wie 2019 (10,7 Prozent).
In allen neuen Bundesländern kommt die AfD auf Platz eins, in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit jeweils mindestens 25 Prozent, in Thüringen sogar mit 30,3 Prozent. Damit konnte sie sich um acht Prozentpunkte auf 14,5 Prozent bundesweit verbessern.
Mehr als eine Million Teilnehmer
Die AfD liegt bei den Schülern nur um 0,2 Prozentpunkte hinter der SPD auf dem dritten Platz. Vor fünf Jahren war sie noch hinter der FDP und Die Partei. Damals hatten die Grünen mit 33,9 Prozent bundesweit Platz eins belegt, in Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg sogar mit fast bzw. genau 40 Prozent kratzen
Rund 1,1 Millionen Schüler haben an diesem Schulprojekt teilgenommen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 75,3 Prozent, die nur leicht unter jener von 2019 mit 78,4 Prozent lag.