Wurde Julian Hessenthaler, jener Mann also, der 2017 auf der spanischen Insel Ibiza durch Betrug und Arglist ein Video aufgenommen hat, um damit die österreichische Regierung zu stürzen, mit einem Job vom Staat belohnt?
An der Uni für “Infobeschaffung und Fake News” tätig
Leser der Kronen Zeitung trauten jedenfalls ihren Augen nicht, als sie am 17. Mai in einem Artikel unter dem Titel „Fünf Jahre nach Ibiza sind die Blauen auf Kanzlerkurs“ den derzeitigen Beruf von Hessenthaler erfahren konnten. Wörtlich schrieb die Krone:
Heute engagiert er sich an der Uni für Angewandte Kunst – im Bereich Infobeschaffung, Fake News etc. Er ist insolvent und stottert seine Schulden ab.
Keine Auskunft bei der Universität
Hessenthaler, der nicht nur das „Ibiza-Video“ erstellt hatte, sondern auch wegen Drogenhandels verurteilt worden ist, soll also an der Universität für angewandte Kunst in Wien arbeiten. Unzensuriert fragte bei der Pressestelle der Uni nach. Eine schriftliche Anfrage wurde nicht beantwortet. Und auch am Telefon war die Presse-Dame nicht gerade auskunftsfreudig. Sie sagte:
Ich bin nicht befugt, zu Mitarbeitern der Universität Auskunft zu geben – mit Ausnahme zu Professoren, die hier beschäftigt sind.
Auf Nachfrage wollte oder konnte sie auch nicht sagen, ob Hessenthaler in irgendeiner Form für die Uni tätig ist, „immerhin sind in der Angewandten 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt“.
Uni-Job wird Fall für das Parlament
Wie unzensuriert erfahren hat, wird FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf diesbezüglich eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek stellen. Denn es wäre, so Graf, schon interessant, zu erfahren, ob Hesssenthaler für die Universität arbeitet, in welchem Arbeitsverhältnis er steht und welche Befähigung er dafür vorweisen musste.