Martin Kocher und ausländische Arbeiter

ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher fällt zum Facharbeiter-Mangel in Österreich nichts anderes ein, als noch mehr Arbeitskräfte aus fernen Ländern zu holen.

14. Mai 2024 / 12:57 Uhr

400.000 Arbeitslose in Österreich, aber Kocher sucht Fachkräfte in Indonesien

Statt die eigenen Leute richtig auszubilden und in Arbeit zu bringen, sucht ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher Fachkräfte in fernen Ländern. Ein Umstand, der heute, Dienstag, von FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin Dagmar Belakowitsch in einer Pressekonferenz scharf kritisiert wurde.

Qualfizierte Arbeitskräfte aus Indonesien

Konkret geht es um die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen Kocher und der indonesischen Arbeitsministerin Ida Fauziyah. Der ÖVP-Minister habe Indonesien nicht einfach so ausgewählt, wurde verlautbart. Aufgrund der jungen Bevölkerung und einem guten Ausbildungsniveau sei es ein wichtiges Fokusland. Von dort könne Österreich dann qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen.

Stellenabbau und Insolvenzen

Fragt sich nur, für welches Unternehmen? Immer mehr Firmen sperren in Österreich zu oder bauen Arbeitskräfte massiv ab. A1 lagert – wie berichtet – Arbeitskräfte nach Bulgarien aus. Ofenbauer Haas & Sohn habe – so Belakowitsch – Insolvenz angemeldet. Magna Graz baue 500 Stellen ab und die Firma Osram habe angekündigt, ebenfalls 500 Stellen abzubauen. Zudem würden viele kleinere Unternehmen in die Insolvenz schlittern.

Versagen des ÖVP-Arbeitsministers

Alles in allem würde jetzt beginnen, die Wirtschaft einzubrechen und der Arbeitsminister habe nichts Besseres zu tun, als sich darüber Gedanken zu machen, wie er die „Rot-Weiß-Rot-Karte“ noch weiter aufweichen könne, um noch mehr Menschen aus fernen Ländern nach Österreich zu holen. Belakowitsch sagte wörtlich:

Wenn Österreich es nicht schafft, seine 400.000 arbeitslosen Menschen endlich in einen Arbeitsprozess zu integrieren, und wenn es nicht gelingt, Arbeitskräfte aus dem Pool der Europäischen Union zu finden und glaubt, diese auf der ganzen Welt zu finden, sei das ein Versagen des ÖVP-Arbeitsministers.

Gefahr von Lohndumping

Seit dem Jahr 2020, so Belakowitsch weiter, wären mehr als 225.000 Asylanträge in Österreich gestellt worden. Das sei eine Größenordnung, die die Einwohnerzahl in Linz (215.000 Einwohner) übertreffen würde. Diese Zahlen würden der ÖVP nicht reichen, sondern diese hole noch mehr Arbeitskräfte aus fremden, fernen Ländern nach Österreich. Inklusive Lohndumping – „das halten wir für den falschen Weg“, betonte Belakowitsch.

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