Ein Elektroauto zu laden ist generell günstiger als Benzin zu tanken, sagt die Werbung. Kompensiert auf lange Sicht die deutlich höheren Anschaffungskosten, sagt der Verstand.
Erkenntnisse aus offiziellen Daten
Doch das gilt nur für das Laden zu Hause. Wer an einer öffentlichen Ladesäule tankt, hatte schon bisher kaum eine Ersparnis im Vergleich zum Tanken eines Verbrenner-Pkws. Jetzt ist der Punkt überschritten worden, wo das Laden von Strom sogar teurer als das Tanken von Treibstoff geworden ist. Das zeigt der „Ladesäulencheck 2024“ des Ökostromanbieters LichtBlick auf Basis einer Analyse der Statista-Daten und den Tarifen führender Betreiber.
Bis zu 2,73 Euro teurer auf 100 Kilometer
Demnach sind die Kosten für eine Reichweite von 100 Kilometer von Elektroautos mit 20 Kilowattstunden Stromverbrauch im Vergleich zum herkömmlichen Pkw mit Benzinmotor und 6,0 Liter Verbrauch um bis zu 2,73 Euro teurer als beim Tanken, wenn man an einer öffentlichen Ladesäule lädt. Da Diesel günstiger als Benzin ist, wäre die Differenz zum Stromer bei diesen Fahrzeugen noch größer.
An öffentlichen Ladesäulen kostet die Kilowattstunde Strom an Normalladepunkten aktuell durchschnittlich 55 Cent, beim Schnellladen zahlt man 66 Cent. 100 Kilometer kosten daher 11,10 Euro beziehungsweise 13,11 Euro.
Trotz CO₂-Steuer: Tanken ist billiger
Obwohl die CO₂-Steuer die Kfz-Besitzer teuer zu stehen kommt, ist das Tanken von benzinbetriebenen Autos damit immer noch günstiger. 100 Kilometer kosten im Schnitt 10,38 Euro.
Doch das ist nicht das einzige Ungemach für Elektroautofahrer. LichtBlick beklagt auch die schwierigen Zugangsbedingungen an den öffentlichen Ladesäulen, wie verschiedene Ladekarten und -Apps je nach Bundesland. Sie würden den Umstieg auf Elektromobilität „unattraktiv“ machen.