Als gelte es, den Krieg für die Ukraine zu gewinnen, erregte sich Hans Rauscher am vergangenen Freitag im rosaroten Standard und warf der FPÖ und ihrem Parteichef Herbert Kickl vor, „Wladimir Putins Angriffskrieg zu verharmlosen“.
Attacke wegen Wahlbeobachtung
Der Kolumnist fragte sich, ob die FPÖ eine „Russenpartei“ sei, und hatte gleich Vorwürfe parat: FPÖ-Abgeordnete würden als Wahlbeobachter bei „Putins Schein-Volksabstimmungen auf der annektierten Krim“ fungieren, es gebe einen „Freundschaftsvertrag“ der FPÖ mit der Putin-Partei „Einiges Russland“ usw.
Unterlegt wird der reißerische Beitrag mit einem Bild, das im Vordergrund Russlands Präsident Putin beim Staatsbesuch in Österreich 2018 zeigt, im Hintergrund ist ein Porträt Kickls zu sehen.
Archiv entlarvt Doppelstandards
Doch es gilt immer noch: Die Rache des Journalisten ist das Archiv. Und so entlarvt sich Der Standard als Propaganda-Instrument, das sich vor allem der Diskreditierung der größten Oppositionspartei verschrieben hat. Denn das Bild mit Putin ist zusammengeschnitten.
Weggeschnitten hat die Standard-Redaktion die ÖVP-Politikerin Karoline Edtstadler, immerhin aktive Bundesministerin für EU und Verfassung, der es 2018 noch „eine Ehre war“, Putin begleitet zu haben. Aufgedeckt hat das der X-Benutzer storymakers.
Hommage am umstrittenen Russen-Denkmal
Und das noch dazu bei der Kranzniederlegung am umstrittenen Russen-Denkmal in Wien, vier Jahre nach der Annexion der Krim durch Russland. Dort, wo Freiheitliche als neutrale Wahlbeobachter waren, was Rauscher böse findet. Nicht aber Edtstadlers Hommage an Putin.