Immer wieder forderten Kritiker der Corona-Politik die Offenlegung der Entscheidungsgrundlagen für die Maßnahmen, zumal sie mit massiven Freiheitseinschränkungen in der Corona-Zeit einhergingen. Doch sie bissen auf Granit.
Transparenz – Fehlanzeige
Die Corona-Politik wurde in Berlin, in Wien und letztlich in ganz Europa, im Hinterzimmer des jeweiligen Kanzleramtes gemacht.
Nachweise über die Wirksamkeit der Maßnahmen wie Maskengebot, „Lockdowns“ oder Impfkampagne, wurden weder erbracht noch nachgeliefert. Welche Wissenschaftler, Virologen, Ärzte zu den Corona-Maßnahmen befragt wurden und was sie sagten und empfahlen, auf welche Argumente sich also die Corona-Politik stützte, war bisher unklar.
„Folgebereitschaft“ – vulgo Gehorsam – erzeugen
In der Bundesrepublik Deutschland waren am „Strategiepapier zur Bewältigung der Corona-Pandemie“ neben Virologen, Mathematikern und Physikern auch Soziologen beteiligt. Sie sollten die Entscheidungen der Merkel-Regierung wissenschaftlich begründen. Einer davon, der Soziologe Heinz Bude, gab in einer Podiumsdiskussion an der Universität Graz Ende Jänner sehr freimütig einen Einblick in die Zielsetzung der Debatten. Dank eines Transkripts geht das damalige Ziel der Regierung derzeit viral: Denn es ging im Expertengremium darum, „Folgebereitschaft“, also Gehorsam der Bevölkerung zu erzeugen.
Wir haben gesagt, wir mussten, wir müssen ein Modell finden, um Folgebereitschaft herzustellen, das so ein bisschen wissenschaftsähnlich ist.
Missbrauch der Wissenschaftsgläubigkeit
Die Wissenschaft wurde also missbraucht, um die einschneidenden Corona-Maßnahmen der Regierung öffentlich zu rechtfertigen.
Die Welt schreibt dazu:
Im Klartext: Wenn man in einem freiheitlich-demokratischen Land Zwangsmaßnahmen (…) implementieren will, wie sie dort eigentlich nicht legitim sind, dann muss man sich ein paar Bilder ausdenken, die das Vertrauen der Leute in die Wissenschaft und in wissenschaftliche Modelle ausnutzen.
Nur so würden „die Leute selbst aus einer Art Einsicht in die wissenschaftlich begründete Notwendigkeit nach Maßnahmen rufen, die gemäß dem Geist unserer Verfassung eigentlich nicht legitim sind“.
„Abflachen der Kurve“
Als „wissenschaftsähnliches“ Modell wurde die Flatten-the-Curve-Strategie aus dem Hute gezaubert. Wer erinnert sich nicht an die Medienberichte über die Notwendigkeit vom „Abflachen der Kurve“ der Corona-Infizierten? Damit weniger Menschen zeitgleich erkranken, sollten sich alle den Corona-Maßnahmen unterwerfen und sie keinesfalls infrage stellen.
Allein die Strategie ist lediglich ein Marketingprodukt des Silicon-Valley-Beraters Thomas Puyeo, das für die Corona-Politik übernommen wurde. Nicht nur: Man habe, so Bude, auch im kommunistischen China Anleihe genommen, wo noch brutalere Corona-Maßnahmen gesetzt wurde (Die Welt schrieb über den „Lockdown“ in Shanghai, wo Häuser abgesperrt wurden: „Aus Fenstern hängen Banner, auf denen steht, wie viele Menschen verhungert sind“). Man stellte sich die Frage, „ob solche Maßnahmen in Deutschland durchführbar und vor allem legitimierbar seien“. Jedenfalls sollten Maßnahmen mit einer „Schockwirkung“ verordnet und außerdem rigorose Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen gesetzt werden.
Gigantische Kosten und Zwangsmaßnahmen
Und der Schock kam: Ein „Lockdown“ folgte dem nächsten – mit gravierenden Folgen. Allein im ersten Quartal 2021 dürften sich die Kosten nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf rund 50 Milliarden Euro belaufen haben. Zudem gingen 2020 rund 16.300 Firmen in die Insolvenz, 5.000 Unternehmen sollen als „Zombieunternehmen“ nur noch zum Schein am Leben gewesen sein, weil die Insolvenzregeln ausgesetzt waren. Die Pandemie habe „fast alle Bereiche der Wirtschaft ins Mark getroffen“, berichtete das in Köln beheimatete IW.
Doch nicht nur die Wirtschaft, die gesamte Gesellschaft wurde ins Mark getroffen: Schulen geschlossen, Bewohnern von Altersheimen der Kontakt zur Familie unterbunden, strenge Kontaktbeschränkungen erlassen und schließlich nicht geimpfte Personen aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt.
Keine Einsicht bei „Experten“
Gruselig wird es, wenn Bude resümiert: Es ging darum, „Zwänge zu verordnen und Zustimmung zu gewinnen und dabei die Deutungshoheit in der Hand zu behalten“. Und die Methode des „Zugreifens auf individuelles Verhalten“ soll auch in künftigen Krisen genutzt werden, findet Bude.