Wenn schon die sonstigen selbsternannten Moral-Apostel wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu den Gewaltaufrufen der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) geschwiegen haben, wird jetzt zumindest die Wiener Polizei tätig.
ÖH will Ballgästen “Tanzbein brechen”
Die Landespolizeidirektion Wien ließ auf X (brav mit dem Gendersternchen versehen) wissen, dass der ÖH-Gewaltaufruf „zur rechtlichen Beurteilung an die zuständigen Kolleg*innen weitergeleitet wurde“. Wie berichtet, kündigte die ÖH an, heute, Freitag, den Gästen des Akademikerballs in der Wiener Hofburg “das Tanzbein brechen” zu wollen.
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Mehr Informationen“Nazis aufs Maul”
Ein Sujet auf der Facebook– und Instagram-Seite der ÖH, das es immer noch gibt, zeigt schlagende Burschenschafter – und darüber steht „Burschenschaften das Tanzbein brechen“. Im Text wird der Aufruf zur Gewalt dann noch deutlicher – wörtlich ist zu lesen:
Jährlich tanzt beim Akademikerball in Wien das Who-is-Who der europäischen Rechten auf. Wir als ÖH fordern das Ende des Akademikerball in der Hofburg und sonst wo! Nazis aufs Maul! Burschis raus aus der Hofburg! Burschis raus aus den Hochschulen!
Standard verharmlost Gewaltaufruf
Über das Einschreiten der Wiener Polizei hat heute, Donnerstag, auch Der Standard berichtet. Schon im Titel wird dabei die ÖH in Schutz genommen: Dass man Burschenschaften das Tanzbein brechen wolle sei „aber nur rhetorisch“ gemeint. Die Österreichische Hochschülerschaft, heißt es weiter im Text, habe sich „metaphorisch weit hinausgelehnt“. Ob eine solche Verharmlosung des Gewaltaufrufs von Seiten des Standard erfolgen würde, wäre die Aufforderung, friedliche Ballbesucher zu verletzen, von einer anderen Seite, etwa der FPÖ, gekommen?
Nachspiel im Parlament
Das brutale Hetzen der Österreichischen Hochschülerschaft, die durch die Zwangsbeiträge aller Studenten finanziert wird, gegen die Besucher des Akademikerballs hat jedenfalls ein Nachspiel im Parlament. FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf hat dazu eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek eingebracht. Er möchte unter anderem wissen, ob Maßnahmen geplant sind, um sicherzustellen, dass die Mitglieder der ÖH gemäß ihren Mandaten neutral handeln und Gewaltaufrufe künftig unterbleiben. Graf fragt Polaschek außerdem, warum dieser dem offiziellen Gewaltaufruf der ÖH nicht von sich aus widerspricht.
Nach Unzensuriert-Informationen wird es diesbezüglich auch eine Anfrage der FPÖ an ÖVP-Innenminister Gerhard Karner geben.
Hier finden Sie die Anfrage des FPÖ-Wissenschaftssprechers Martin Graf an den ÖVP-Bildungsminster im Originalwortlaut: