„Zu Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine war Österreich zu 79 Prozent von russischem Gas abhängig. Diese Abhängigkeit konnte durch die unermüdlichen Bemühungen der Bundesregierung auf 21 Prozent gesenkt werden – Tendenz weiterhin fallend.“ Das ist bis heute auf der Internetseite der Kanzlerpartei ÖVP zu lesen.
Leider sind diese Angaben völlig falsch. Richtig müsste es heißen:
Zu Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine war Österreich zu 79 Prozent von russischem Gas abhängig. Fast zwei Jahre später sind es schon 98 Prozent.
„Gas-Schmäh“ auf Kosten der Österreicher
In der irrigen Annahme, den russischen Bären mit Sanktionen gegen dessen Rohstoffexporte in die Knie zu zwingen, beschloss die schwarz-grüne Regierung 2022, künftig auf russisches Gas verzichten zu wollen. Als Alternativen boten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) Energie etwa aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Dort kauften sie Flüssiggas, das nicht nur viel teurer war, sondern auch um 247 Prozent mehr Treibhaus-Emissionen als Kohle bedeutete.
Gaspreis verdreifacht
Das Gefühl moralischer Überlegenheit kommt den Österreichern sehr teuer, denn die Gaspreise schnalzten entsprechend in die Höhe. Zeitweise waren sie dreimal so hoch wie vor dem Ukraine-Krieg.
Und jetzt, zwei Jahre nach Beginn des Krieges? Was hat die schwarz-grüne Regierung erreicht? Laut “Klimaministerium” lag der Anteil russischen Erdgases bei den Importen im vergangenen Dezember höher denn je, nämlich bei 98 Prozent.
Kritik der Opposition
Doch die zuständige Ministerin nimmt die Realität nicht zur Kenntnis. Im Gegenteil. Sie kündigte an, aus den Gaslieferverträgen zwischen OMV und Gazprom aussteigen zu wollen. Das bedeutet: kein Gas mehr aus Russland. Die übrigen zwei Prozent müssten sich dann alle Österreicher teilen.
Scharfe Kritik zu diesen „grünen Wahnsinnsplänen“ kommt von FPÖ-Energie- und Wirtschaftssprecher Axel Kassegger:
Wenn Karl Nehammer, Martin Kocher und Co. noch einen Rest wirtschaftspolitischer Vernunft bewahrt haben, dann erwarte ich mir daher sofort ein klares Nein zu diesen Plänen.
Schluss mit grüner Energiepolitik
Die Folge eines derartigen Ausstiegs wäre eine Vervielfachung des Gaspreises, ein Anheizen der ohnehin weit über dem Schnitt des Euro-Raums liegenden Inflation und weitere Einbußen bei der Wettbewerbsfähigkeit heimischer Betriebe. Kassegger fordert daher eine Energiepolitik, die „mit Vernunft und Hausverstand einzig die Interessen der eigenen Bürger und des Wirtschaftsstandorts“ verfolge:
Und dafür muss Schluss sein mit dem Verteufeln fossiler Energieträger, einer hysterischen Klimapolitik aus dem ideologischen Elfenbeinturm und damit verbunden der konsequenten Belastungs-Kaskade gegenüber den Konsumenten.