Nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, auch in Frankreich gehen die Bauern auf die Straße, um auf die prekäre Lage der Landwirtschaft aufmerksam zu machen.
Tote bei Protesten
Im Land der Revolution geht es allerdings etwas weniger zivilisiert zu als in Deutschland. So gab es in der vergangenen Woche Straßensperren, sogar eine Zugstrecke wurde blockiert. Eine Landwirtin kam bei den Protesten sogar ums Leben.
Gleiche Steuererhöhungen wie in Deutschland
Die Regierung von Emmanuel Macron wollte, genau gleich wie die “Ampel”-Regierung in Berlin, die Steuer auf den Treibstoff erhöhen. Nicht wie in der Bundesrepublik von heute auf morgen, sondern – wie das „Angebot“ von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lautete – bis zum Jahr 2030 schrittweise.
Doch nicht mit den französischen Bauern: Nach heftigen Protesten ruderte Premierminister Gabriel Attal zurück, und die Steuererhöhung auf den Agrardiesel ist Geschichte. Außerdem bekräftigte er, dass die Regierung das Freihandelsabkommen Mercosur zwischen Südamerika und der EU weiter ablehnen werde.
140 Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen
Aber es geht, wie in Deutschland, nicht nur um den Agrardiesel und ein ruinöses Handelsabkommen. Es geht um die gesamte Politik. Und deshalb demonstrieren die Bauern weiter: gegen Bürokratie, immer mehr Beschränkungen, immer höhere Umweltauflagen usw. 140 Forderungen haben die Bauernvertreter dem Landwirtschaftsminister vorgelegt.
Die Bauern wollen heute, Montag, die Hauptstadt Paris belagern. Innenminister Gérald Darmanin kündigte am Sonntagabend an, 15.000 Polizisten in Einsatz zu bringen – mit gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern! Mit einem Großaufgebot will die französische Polizei gegen die eigene Bevölkerung und die angedrohte Blockade von Paris vorgehen.