Seit 2014 stellte Syrien die größte Gruppe von Einwanderern, die in Deutschland Asyl beantragten – jetzt wurden die Araber allerdings von den Türken abgelöst.
Im Oktober erstmals mehr Türken als Syrer
Im Oktober 2023 kamen erstmals mehr türkische als syrische Staatsangehörige als Asylanten in die Bundesrepublik Deutschland, ganze 9.000 Asyl-Anträge wurden hierzulande von Türken gestellt. Das berichtet die Welt am Sonntag (WamS) in Berufung auf Insider im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Neu ist diese Entwicklung nicht: Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl türkischer Asylanten verdreifacht, dieses Jahr hat sich der massive Zustrom an Türken bereits erneut verdoppelt. Insgesamt stellten dieses Jahr bis September schon 40.000 Türken einen Erstantrag.
Abgelehnte Türken bleiben trotzdem im Land
Die Chancen auf Anerkennung stehen dabei nicht besonders gut: Gerade einmal 15 Prozent der Asylbewerber bekommen einen positiven Bescheid. Sorgen müssen sich die abgelehnten Türken trotzdem nicht: Wie die WamS weiter berichtet, werden auch abgelehnte Asylanten aus der Türkei in der Regel nicht abgeschoben.
Besonders häufig sind unter den neuen Spitzenreitern der Asyl-Statistik Familien mit Kindern zu finden. Eine Ursache soll laut dem BAMF-Beamten der Sieg der AKP, der Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, bei der letzten Präsidentenwahl sein.
Syrer 2023 größte Gruppe – mehr Anträge als im Vorjahr
Übers ganze Jahr gesehen sind allerdings die Syrer weiterhin die größte Asylantengruppe: Bis September stellten sie insgesamt 80.000 Anträge, was ebenfalls einen deutlichen Anstieg zum Vorjahreszeitraum bedeutet.